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Rick Obst CC BY 2.0 via Wikimedia Commons

Coronavirus – 5. Impfung

Impfen bis der Arzt kommt!

S. Arznei-Telegramm 9/22

Wir haben uns endlich entschlossen: Coronavirus, die 5. Impfung. Der Termin für die dritte Auffrischimpfung ist nun vereinbart. Wir haben die BA.1-Variante der Impfung gewählt, obwohl die BA.4/BA.5-Variante schon erhältlich ist. In den USA ist für die Auffrischimpfung nur noch diese zugelassen. Na gut, wenn es sie beim Hausarzt gegeben hätte, wäre sie unsere erste Wahl gewesen. In unserem Umfeld zählen wir zu den Wenigen, die COVID-19 noch nicht durchgemacht haben.

Die Stiko hat sich im Abschnitt „Boosterimpfungen“ der aktuellen Empfehlungen unpräzise geäußert. Deswegen formulieren die Impfzentren hier in Remscheid und Wuppertal auf ihren Webseiten nur sehr schwammig. Da steht auch schon mal, dass überhaupt keine Auffrischungen vorgenommen würden. Na ja.

Letztlich basieren die Empfehlungen für die aktualisierten, bivalenten Impfstoffe nicht auf Evidenz, sondern auf Analogie. Es gibt nur für die BA.1-Varianten vergleichende Anwendungsstudien am Menschen im Hinblick nur auf die Immunogenität, sodass man bisher lediglich sagen kann: Die BA.1-Varianten der Impfstoffe sind verträglich, sie sorgen für die entsprechende Antikörperproduktion. Diese ist für die aktuellen bivalenten Varianten höher als mit dem Standardimpfstoff, etwa um den Faktor 2.

Rein theoretisch, d. h. aus den Ergebnissen anderer Studien zu Varianten modelliert, sei der Schutz marginal besser als mit dem Standardimpfstoff. Nur etwa 1 % weniger schwere Verläufe als unter dem Standardimpfstoff seien zu erwarten. Diese Aussage stammt noch dazu aus einer Preprint-Studie.

Der aktuellen bivalenten Impfstoffe geben die BA.4/BA.5-Varianten sind bisher nur bei Mäusen getestet. Angeblich soll bei dem Produkt von Moderna die spezifische Antikörperproduktion um den Faktor 4,2 höher sein, bei BioNTech um den Faktor 2,6. Die klinische Relevanz ist bisher unbekannt. Dennoch wurde – analog dem Vorgehen bei Influenza-Impfstoffen – die offizielle Zulassung erteilt. Ob das Procedere bei Coronavirus so gerechtfertigt ist, werden aktuelle Anwendungsbeobachtungen posthum zeigen müssen.

Wie auch immer, es spricht vieles dafür, dass zusätzliche Wiederimpfungen im Zeitabstand von mehr als 6 Monaten die Antikörpertiter und damit die Schutzwirkung aktuell halten. Wunder sind aber nicht zu erwarten. Genaueres werden wir erst in einigen Monaten wissen, wenn vermutlich schon die nächste Variante des Coronavirus aktuell sein wird.


Gegen schwere Verläufe schützt nämlich auch schon der ursprüngliche Impfstoff. Deswegen erfolgte unsre Entscheidung zur 5. Impfung mit dem für uns verfügbaren Impfstoff. Diese erfolgt dann in Kombination mit einer Grippeimpfung.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. alrsl

    Die Stiko hat in ihrer letzten Empfehlung die erneute (somit 5.) Impfung nur erwähnt, nicht ausdrücklich empfohlen. Im Text ist aber von einer Immunoseneszenz die Rede. Das ist m. E. eher ein Kampfbegriff der Impfstoffhersteller. Warum diese erwähnt wird, daraus aber keine allgemeine Re-Re-Re-Boosterung der Alten abgeleitet wird, das bleibt das Geheimnis der Stiko.

    Ach ja, vor ein paar Tagen hat Mertens, der bärtige Vorsitzende der Stiko, einen Alleingang gemacht und die Pandemie für beendet erklärt. Aha! Offensichtlich hat die Coronaleugnerei die Stiko erreicht! Das Bundesgesundheitsministerium hat als Replik darauf geäußert, dass die WHO entscheide, wann die Pandemie beendet sei.

    Ich verstehe dennoch nicht, warum man Mertens gewähren lässt. Mit solchen Äußerungen torpediert er nicht zum ersten Mal die Akzeptanz für die Impfung und die Coronaschutzmaßnahmen allgemein. Man könnte ihm auch einfach eine Profilneurose bescheinigen.

  2. alrsl

    Nun sind wir mit dem BA.1-Impfstoff geimpft in Kombination mit dem einfach dosierten Grippe-Impfstoff. Der Comirnaty-Arm hat danach geschmerzt, und ich hatte eine laufende Nase und Kopfschmerzen. Also wie eine leichte Erkältung. Ob es etwas hilft, werden wir sehen. Das diente letztlich der Vorbereitung der Geburtstagsparties. Über zwei Tage zog sich das hin.

  3. alrsl

    Die alte Dame mit ihren 102 Jahren hat trotz Sturz eine Corona-Infektion bewältigt. Sie hat nun das Bett verlassen und ist wieder mobil! Ich bin nicht sicher, ob sie überhaupt das zweite Mal gegen Coronavirus geboostert war!
    Also bleiben wir locker. Es gibt derzeit offensichtlich größere Probleme in der Welt als Coronavirus!

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