Du betrachtest gerade Stammbaum der Agel über 15 Generationen
A symbolic nice tree of life

Stammbaum der Agel über 15 Generationen

Es ist ein unscheinbares Stück Papier, das oben angezeigt wird. Aber es hat es in sich. Wenn ich noch den Vorfahren Hans Agel, noch vor Paulus Agel im Ortsfamilienbuch Gießen bei GEDBAS zu finden, und auch mich und meine Söhne hinzurechne, dann komme ich auf einen Stammbaum der Agel von 15 Generationen in der männlichen Linie.

Der erste nachgewiesene Vorfahre sei vor 1545 geboren. Er wird als „Der alte Nastäter, begraben im Spital“ im Kirchenbuch bezeichnet. Der ganze Stammbaum Agel erstreckt sich somit über 480 Jahre. Wenn das nichts ist! Die Agel müssen enorm bodenständig gewesen sein, in Gießen und im Umland. Gemeint sind hier die Orte Lützellinden, Dorlar, Dutenhofen und Atzbach in Mittelhessen. Auch dieser Weg lässt sich in der Datenbank GEDBAS nachverfolgen. Erst die 14. und die 15. Generation wohnen teilweise nicht mehr in dieser Region.

Jetzt könnte ein echter Familienforscher sagen: Wo sind alle Originalurkunden? Gut, die habe ich nicht eingesehen, dafür wäre bestimmt wochenlange Arbeit nötig. Für meine weiteren Vorfahren mit den Namen Lang, Ludwig und Brückmann reichen die vorliegenden Stammbäume bis in das Jahr 1650 oder 1700. Aber plausibel ist das Dokument schon. Irgendwo sollte es auch mal gut sein. Meine Vorfahren waren außerordentlich bodenständig in Mittelhessen.

Ansonsten wäre die direkte Nachverfolgung so nicht möglich. Oft reicht ein unbekannter Ortswechsel, und die Nachforschung verläuft danach im Sande. Die Kirchenbücher waren ja völlig dezentral strukturiert.

Es bleibt nur noch die Frage, wo die ersten beiden Agel herkamen. Steht „Nastätter“ einfach für Tuchmacher oder Wollenweber, oder weist das auf einen Umzug von Nastätten im nordwestlichen Taunus nach Gießen hin? Letzteres wäre auch denkbar. In der Zeit der Reformation und danach erfolgte die Bestrafung und Ausweisung von „Wiedertäufern“ aus dem nahegelegenen katholischen Lorch am Rhein, 1527 und 1542 in zwei Wellen. Siehe Seite 424 in Nastätten – Geschichte und Gegenwart, herausgegeben 1992 von der Gemeinde Nastätten. Auch ein Dokument aus dem Historischen Ortslexikon im LAGIS Hessen spricht davon.

Mein Onkel Werner hätte ja gerne gesehen, dass die Agel aus Südfrankreich stammen. Obwohl auch das denkbar wäre, gibt es dafür es bisher keinerlei Belege. Irgendwann verliert sich der Stammbaum im Nebel der Geschichte. Vielleicht hat Agel doch nur Nadel oder Granne als Wortbedeutung! In den Mitteilungen des MOHG Nr. 98 von 2013, S. 253-301 äußert sich der Autor Hans Ramge etwas kritisch dazu.

Wie auch immer, es ist letztlich ja unerheblich, wie lange sich der Stammbaum der Agel in Gießen und Umland zurückverfolgen lässt. Fast 500 Jahre sind schon etwas, klar, und das in gerader Linie. Für die heute Lebenden hat das aber gar keine Bedeutung. Ihr Leben findet im Hier und Jetzt statt. Cave: Mit dem Ahnenpaß der Nazis hat das hier nichts zu tun.

Schreibe einen Kommentar

* Bitte verwenden Sie ein signifikantes Pseudonym, nicht Ihren Klarnamen. Ihre IP-Adresse wird beim Absenden anonymisiert. Ihre Email-Adresse ist nicht erforderlich.