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Rechtschreibprüfungs-Add-on

Nun habe ich beinahe 60 meist kleine Blog-Artikel geschrieben. Alle habe ich mehrfach gelesen, aber ich habe das Gefühl, Fehler in Orthografie (bzw. Orthographie), Zeichensetzung, Stil und Grammatik sind beinahe unvermeidbar. Bei jeder neuen Lektüre finde ich weitere. Habe ich etwa im Deutschunterricht nicht achtgegeben? Habe ich vielleicht eine Legasthenie und weiß es gar nicht? Brauche ich gar eine neue Brille? Bin ich ein DAU, gar ein hoffnungsloser Fall? Der dümmste anzunehmende User? Vielleicht gibt es ja elektronische Hilfsmittel, ein Rechtschreibprüfungs-Add-on.

Oder ist korrektes Deutsch tatsächlich so schwierig? Wir haben ja zwei Rechtschreibreformen erlebt. Das „daß“ wurde erledigt, aber dafür zahlreiche und willkürliche neue Regeln für den Gebrauch des „ß“, des „ss“ sowie der Getrennt- und Groß- oder Kleinschreibung festgelegt. Das hat meist mit Logik nichts zu tun. Man kann es üben und auswendig lernen oder ignorieren, sich auf das Gefühl verlassen. Aber wenn der Text einigermaßen seriös aussehen soll, geht es nicht ohne aktuelle Rechtschreibregeln. Oder möchte man im Stil von zahlreichen Hate-Posts die Orthografie hinter sich lassen? Oder möchten wir mit Akronymen des Netzjargons kommunizieren? Ich denke nein.

Andererseits kann auch ein perfekt geschriebener Text Fake-News sein. Die schönen Formulierungen in gutem Deutsch weisen dann nur darauf hin, dass die Bots durch Profis betreut werden, die ihre Zielgruppe im Auge haben. Mit fällt da ein Artikel der A-Partei aus dem letzten hessischen Landtagswahlkampf ein: Die Grünen sollten Schuld an der Zerstörung des Reinhardswaldes durch Windkrafträder sein. Der schöne alte Wald und die Gebrüder Grimm wurden dafür intensiv bemüht, fürs Herz emotional aufbereitet. Aber dieser Text diente definitiv nur der Bauernfängerei, wie wir am Mordfall Walter Lübke ablesen können. Die schöne Falschnachricht als Wegbereiter des Hasses! Denkt immer daran: DNFTT!

Jetzt sind wir aber in die Politik geraten. Das korrekte Deutsch bietet einen harten Kontrast zu verschiedenen Jargonformen, beispielsweise zur Jugendsprache. Aber was soll’s. Es muss mit der Rechtschreibung in meinem Blog einfach besser werden. Textbausteine einer halbautomatischen Textgenerierung sind hier leider keine Hilfe. Diese Möglichkeit besteht, wenn man sich im Bereich eines Themas bewegt, zum Beispiel einer Subdisziplin der klinischen Medizin. Aber ein Blog ist ja eine Kolumne. Ständig schreibe ich über neue und sehr unterschiedliche Themen.

Es musste eine Rechtschreibprüfung her, die in Echtzeit arbeitet. Sie sollte für die Verwendung in WordPress geeignet sein, da ich das CMS wie ein Schreibprogramm verwende. Ich bin bei der Suche auf das „LanguageTool“ gestoßen, das ausgehend von freier Software diverse Lösungen bietet. Besonders hilfreich finde ich die Version „Add-on“ für den Browser Firefox, da sich hier WordPress nahtlos einfügt, sei es mit dem Gutenberg-Editor oder dem traditionellen Text-Editor. Für die Profiversion soll man 6 EUR pro Monat bezahlen. Das finde ich zu viel. Ich teste nun die freie Basic-Version, die immerhin Rechtschreibung, Stil, Zeichensetzung und manchmal auch Grammatik prüft, sogar Synonyme werden angeboten. Dafür wird der jeweilige Textblock unmerklich auf einen Server hochgeladen und dort analysiert. Dem muss man aber zustimmen. Aber da ich sowieso im Web schreibe, ist das egal.

Die Integration in WordPress ist sehr gut gelungen. Als ob die Software „LanguageTool“ ein Teil von WordPress wäre. Sehr gut finde ich bei dieser Lösung, dass kein weiteres Plugin unter WordPress installiert wird. Dies würde ein Sicherheitsrisiko darstellen. Schauen wir mal, ob sich das so bewahrheitet. Die Rechtschreibprüfung funktioniert auch in den Webmail-Anwendungen verschiedener Anbieter. Super gelöst! Ein funktionierendes Rechtschreibprüfungs-Add-on. CU!

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