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Normalverteilung eines Merkmals in einer Stichprobe. Public domain, geladen bei Wikimedia Commons

Intelligenztest

Tatsächlich intelligent, generell begünstigt oder einfach fleißig?

Mehrere der letzten Beiträge beziehen sich auf das Thema „Künstliche Intelligenz“ oder ganz kurz ausgedrückt „AI“. Aber was ist überhaupt „Intelligenz“ ? Das sollte geklärt sein, bevor wir uns dem Thema AI zuwenden.

Intelligenz, da denkt jeder sofort an Hochintelligenz. Als ob Intelligentsein alleine nicht schon reichen würde! Nein, der Begriff muss noch besonders betont werden. Einfacher Regen ist ja auch out, es droht immer sofort ein Starkregen, als ob dann die Arche Noah bald vorbeikäme.

Eine weitere beliebte Assoziation ist Intelligenztest. Ist denn Intelligenz etwas, was man wie mit einem Messgerät messen kann? Eine objektive Zahl als Ergebnis, wie das Gewicht, die Körpertemperatur oder die Größe? Ich denke, die Frage klärt schon, dass diese dimensionslose Zahl als Ergebnis der Messung einer heterogenen Größe niemals derart objektiv sein kann.

Bei einem Intelligenztest werden meist Teilaspekte geprüft. So zum Beispiel die Erkennung grafischer Muster und formaler Logik. Es könnten aber auch sprachliche Begabung, Bilderkennung oder die soziale Interaktionsfähigkeit geprüft werden. Bestimmte Testverfahren sind trainierbar, so zum Beispiel der Umgang mit Fragebögen. Das dürfte Einfluss auf das gemessene Ergebnis haben.

Es stellt sich nun wie von selbst die Frage, ob denn Intelligenz angeboren oder durch Umwelteinflüsse erworben sei. Das ist ein großes Streitthema unter Experten, genau weiß man das im Endeffekt nicht. Heute gilt als gesichert, dass grundlegende Studien hierzu offensichtlich manipuliert waren. Es dürften vermutlich beide Haupteinflüsse zu gleichen Teilen eine Rolle Spielen. In Abhängigkeit von der sozialen Schicht sind die Ergebnisse eines Intelligenztests höher oder tiefer, insbesondere in jüngerem Lebensalter. Das Bildungsniveau der Eltern spielt eine große Rolle, vermutlich auch das Geschlecht.

Die Abiturnote scheint auch nur lose mit der „wirklichen Intelligenz“ zu korrelieren, was auch immer das ist. Wenn das Bildungssystem heute mehr das weibliche Geschlecht begünstigt, so brauchen wir uns nicht zu wundern, dass heute Frauen bei dem NC-behafteten Studium der Humanmedizin zu 2/3 in der Überzahl sind. Angepasstheit und Fleiß scheinen hier eine große Rolle zu spielen, im Rollenbild der Frau sind bzw. waren sie offensichtlich eher vorgesehen. Aber das wäre ja auch eine Form der Intelligenz…

Einteilen und Sortieren, oben und unten, Arm und Reich, gebildet und ungebildet, intelligent und dumm, Elite und Volk – solche generellen Abgrenzungen und die Betonung der Unterschiede passen sehr gut zu einem reaktionären Weltbild. Es fehlt dann nur noch die Rasse als Unterscheidungsmerkmal. Sorry!


Intelligenz ist die individuelle Fähigkeit, Umgebungseinflüsse zu perzeptieren, sie zu verstehen, darauf im eigenen Kontext zu reagieren, und sich das dabei Gelernte zu merken.

Versuch einer Definition, al

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