You are currently viewing Was ist mit der Lebensdauer einer SSD?
M.2 SSD

Was ist mit der Lebensdauer einer SSD?

Schon wieder: Erkenntnisse aus meinem Computermuseum!

SSD, was war das nochmal? SSDs sind die modernen Halbleiter-Festplatten ohne bewegte Teile. Solid state disks. Die Hauptvorteile sind hohe Daten-Übertragungsraten bis oberhalb von 6 GBit/sec und zusätzlich praktisch fehlenden Positionierzeiten. Bei einem mechanischen System lagen diese z. B. bei 10 msec. Aber bei modernen SSDs beträgt diese Zeit weit unter 1 ms, oder sie ist gar nicht erst messbar. Eine SSD ähnelt damit eher dem schnellen Hauptspeicher, dem RAM.

SSDs machen Desktoprechner und Laptops richtig schnell, da Boot- und Ladezeiten drastisch sinken. Es ist sinnvoll gewesen, damit sogar ältere Rechner aufzurüsten. Ich habe das bei einem Acer-Laptop und bei meinem nun 12 Jahre alten Desktop-Rechner exerziert. Beide sind dadurch nochmal über mehrere Jahre bisher nutzbar gewesen. Also eine nachhaltige Investition!

Vom Piepen bis zur Anzeige des Windows 10-Desktops benötigt der 12 Jahre alte Rechner mit einem Prozessor AMD Athlon X2 250 3 GHz, 4 MByte RAM, einer 250 GB SSD von SanDisk, einem Board mit SATA II, einer 4 K-Grafikkarte mit entsprechendem 60 Hz 28 Zoll Monitor lediglich 15 Sekunden! Für Desktop-Anwendungen und Browsernutzung ist das System somit gut nutzbar. Warum also etwas Neues kaufen?


Aber wie lange hält eine SSD eigentlich? Ist da eventuell auch nach wenigen Jahren Schluss? Nun, da es sich hier um spezialisierte Halbleiter-Speicher handelt, ist die Zahl der möglichen Schreibvorgänge limitiert, zum Beispiel auf 10.000 oder 100.000 solcher Vorgänge. Das klingt wenig, aber die SSDs halten zusätzlichen Reservespeicher vor, sodass die magische Zahl TBW (Terabyte Writes) durchaus 100 oder bei größeren Disks auch 500 TBW erreichen kann. Gemeint sind hier die wirklich geschriebenen Daten.

SSDs werden allerdings bei den üblichen Aufgaben meist nur gelesen. Schreiben steht nicht so im Vordergrund. Bei SSDs für den professionellen Einsatz deklarieren die Hersteller oft die typischen TBW-Werte wie oben, zusätzlich geben sie 5 Jahre Garantie.

Bei Consumer-SSDs sieht das anders aus. Meist wird eine Garantie über drei Jahre gegeben, und die TBW-Werte werden gar nicht erst deklariert. Aber das hat mich nun doch interessiert. Ich verwende schon länger das Tool Dr. Hardware. Dieses liest unter anderem den S.M.A.R.T.-Datensatz der Platte aus, in dem die Parameter im Hinblick auf Haltbarkeit ständig mitgeschrieben werden.

Ein weiteres und eher spezialisiertes Tool ist CrystalDiskinfo, das sehr detailliert den Status der Platten wiedergibt. Der TBW-Wert wird angezeigt, der Zustand der Platte per Ampel und einem Prozentsatz von 100 angegeben. Bei meiner SanDisk-SSD wird ein Wert von 4,5 TBW angezeigt. Immerhin.

Die Samsung SSD 256 GB in meinem Thinkpad hat eine Betriebstemperatur von 27 °C bei normaler Verwendung, die kleine M2 SATA-3-SSD von Transcend mit nur 120 GB erreicht allerdings 62 °C ohne Zugriffe. Das hat wohl mit der schlechten Wärmeabgabe des Platinchens zu tun. Hier würde ich vermuten, dass die Haltbarkeit dadurch geringer ist.

Verschiedene Hersteller stellen für diese Retail-SSDs Tools zur Anzeige der zu erwartenden Haltbarkeit an. Bei meiner SanDisk-. SSD zeigt das herstellerspezifische Tool (SanDisk und Western Digital) an, dass erst 2 % der Haltbarkeit abgelaufen sind. Die Disk ist jetzt 3 Jahre alt. Das ergibt rein rechnerisch eine fiktive Lebensdauer von 150 Jahren! Und einen theoretischen TBW-Wert von 250 TByte.

SSD-Tool von SanDisk und WD

Das sollte reichen! Sollte man meinen. Noch 150 Jahre Lebensdauer der SSD von SanDisk! Hahaha!


Aber schon steht Windows 11 zur Verfügung, somit die geplante Obsoleszenz älterer Geräte. Dafür ist mein 5 Jahre altes hochwertiges Laptop mit einem i5-5300-Prozessor schon zu alt. Obwohl es perfekt funktioniert, wird es nicht unterstützt. Hier wiederholt sich das, was bei den Android-Smartphones schon immer praktiziert wird. Eine riesige Verschwendung ist das!

Schreibe einen Kommentar

* Bitte verwenden Sie ein signifikantes Pseudonym, nicht Ihren Klarnamen. Ihre IP-Adresse wird beim Absenden anonymisiert. Ihre Email-Adresse ist nicht erforderlich.