Wir wandern heute auf einem Rundweg von Hülsenbecke bis Rüggeberg bei Ennepetal und zurück, sozusagen an der Grenze des Bergischen Landes zum Sauerland hin. Von Schwelm her kommend erreichen wir mit dem PKW noch vor dem Klutertbad den Wanderparkplatz Hülsenbecke, direkt unterhalb eines Reiterhofes. Es ist leicht bedeckt, dennoch warm und etwas schwül, somit ein perfekter Tag zum Wandern.
Der Rundweg ist laut Vorplanung mit der OsmAnd+ App etwa 9 km lang. Der Anstieg und der Abstieg wird jeweils mit etwa 230 m angegeben. Nur etwa 700 m der Strecke führen über die Rüggeberger Straße mit Autoverkehr, der Rest besteht meist aus Waldwegen. Auch sind nur recht wenige Wanderer und Radfahrer unterwegs. Sitzbänke zum Rasten und Genießen gibt es auf dieser Strecke vergleichsweise viele.
Wir starten vom Parkplatz und gehen am Café Hülsenbecke vorbei. Auf der Ostseite des Tals der Hülsenbecke führt der Weg nun fast durchgehend bergauf bis Rüggeberg. Das schöne Tal ist im unteren Bereich bis zur Konzertmuschel wie eine Parkanlage mit Rundweg gestaltet, erst oberhalb davon wird es wilder, Feuchtgebiete und überhängende Bäume, zumeist Buchen, sind hier prägend. Irgendwann führt der X20 stark bergauf Richtung Willringhausen nach links. Hier halten wir uns aber rechts entlang des Baches.


Schließlich geht es auch hier ordentlich bergauf. An der ersten richtigen Lichtung gibt es Sitzbänke, die zum Picknick einladen, und das bei schöner Fernsicht über das Tal der Ennepe hinweg. Wir gehen weiter, überqueren eine schmale Fahrstraße und gelangen in einen lichten Wald. Der Fußweg führt uns weiter zum Anwesen Oberhülsenbecke 16, das wir gegen den Uhrzeigersinn umgehen. Hier gibt es eine Art Park mit alten Bäumen zu sehen, sowie ausgedehnte Felder mit Weizen. An der Abzweigung steht eine Sitzbank.


Wir gehen weiter rechts bergauf nach Uhlenbart, wo wir die Fahrstraße Rüggeberger Weg erreichen. Es geht nun nach links, leider ohne separaten Fußweg, sodass wir auf den Verkehr achten müssen. Nach etwa 700 m erreichen wir den Dorfplatz von Rüggeberg, mit Kirche, Glocke, Postkasten, Kriegerdenkmal und schöner Sitzmöglichkeit unter den Robinien, um auch hier eine kleine Pause zu machen.


Anschließend folgen wir halblinks der Peddenöder Straße ein Stück weit, um wieder schräg nach links auf den Nottloher Weg zu wechseln. Bald ist mit etwa 370 m der höchste Punkt der Wanderstrecke erreicht. Auch hier besteht schöne Fernsicht, sogar fast rundum. Am nächsten Fahrweg gehen wir nach links und am zweiten geschotterten Weg recht steil bergab. Der führt entlang eines Siefens ins Tal. Die Natur am Wegesrand ist auch hier bemerkenswert, da verschiedene Moose und Farne sowie andere Feuchtpflanzen die Vegetation prägen.


Schließlich biegt der Wanderweg an einem kleinen Rückhaltebecken nach links auf den A4 ab. Dieser ist ein längerer Hangweg zum Tal der Ennepe hin. Hier kann man die Spätfolgen des Waldsterbens besichtigen, denn es hat sich bereits wieder eine neue niedrige Vegetation entwickelt, und die Aussicht ist wirklich gut. Dieser Hangweg dürfte früher fast vollständig in hohem Fichtenwald verlaufen sein. So ist er nun hell, das ist auch angenehm.


Entlang von offenen Stallungen und Weiden, doch leider ohne Tiere, erreichen wir das schlossähnliche alte Gut Ahlhausen. Die Gebäude sind eindrucksvoll, auch wenn sie Zeichen des Niederganges aufweisen. Achtung beim Fotografieren, denn hier brettern Autos von und nach Willringhausen vorbei. Der Wanderweg führt kurz links und wieder nach rechts in den Wald. Bald erreichen wir Hülsenbecke und kehren im Café ein.
Es war eine sehr schöne, naturnahe und vielfach aussichtsreiche Rundwanderung, Wandern von Hülsenbecke bis Rüggeberg und zurück, weitgehend auf Waldwegen und Pfaden, nur kurz auch auf verkehrsarmen Straßen. Fast ein Wunder, dass es so etwas Schönes in der dicht besiedelten Region Schwelm/Ennepetal/Hagen überhaupt gibt, bei derart vielen Straßen und umfangreicher Industrie!
Wir rätselten an mehreren sehr ruhigen Stellen, ob denn das deutliche Summen in der Luft von den hier sicherlich vorhandenen Insekten oder der ca. 12 km in der Luftlinie entfernten Autobahn A1 stammt.