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Eann de Kich

Eann de Kich

Atzbacher Dialekt – Erinnerungen

In der Küche des alten Fachwerkhauses in der Landschreibergasse 2 in Atzbach in Mittelhessen geht es um Nahrungsmittel, um ihre Zubereitung und Haltbarmachung. Außerdem ist es eine typische Wohnküche, also relativ groß. Sie ist somit der Aufenthaltsort der ganzen Bauernfamilie. Hier wird gemeinsam gegessen und getrunken, gesungen, gesprochen, die Zeitung gelesen und der normale Besuch empfangen. Der Raum hat mehrere Fenster, sodass man genau sieht, wer da hereinkommt. Natürlich ist es auch der Hauptarbeitsplatz für die Hausfrau, die ja eine enorme Mehrfachbelastung hat. Denn als Bauersfrau ist sie für die Ernährung der Familie und die vielen Kinder zuständig, gleichzeitig aber auch für die Produktion auf dem Hof. Sie hat kein einfaches Leben.

Das hier zubereitete Essen ist einfach und deftig, Alkohol gibt es fast nie. Kuchen fast nur am Sonntag. Obwohl die Bauern an der Quelle sitzen, wird auch minderwertiges Fleisch gegessen. Ich erinnere mich noch mit Graus an das Solwerflaasch, also in Salzlake eingelegtes Fleisch. Bei einer Schlachtung wird nämlich nichts weggeworfen. Ein Schwein ist schließlich nicht quaderförmig. Fischstäbchen schwimmen ja auch nicht als solche im Meer.

Melch – Milch
Flaasch – Fleisch
Solwerflaasch – in Salzlake eingelegtes Fleisch
Meahl – Mehl
Zogger – Zucker
Backbolver – Backpulver
Hewe – Hefe
Daigh roijenn – Teig rühren
Kaffieh – Kaffee
Saft dröenke – Saft trinken
Bejer – Bier
Woj – Wein
ean Kuozze – ein Klarer
Äbbelwoj – Apfelwein
Äbbelsaft – Apfelsaft
Bruuhd breache – Brot brechen
e Scheib Bruuhd – eine Scheibe Brot
Bruuhd bagge – Brot backen
de Hewerling – der Vorteig
eann Wegg – ein Brötchen
Riwwelkuche – Streuselkuchen
Quotschekuche – Zwetschgenkuchen
Bodderlochskuche – Butterlochskuchen
Zoggerkuche – Zuckerkuchen
Päeffer – Pfeffer
Saalz – Salz
Maggi
Fondor
Bodder – Butter
Kees – Käse
Handkees – Handkäse
Maddekees – Frischkäse
aale Woaschd – getrocknete Wurst
Bloudwoschd – Blutwurst
Läwwerwoschd – Leberwurst
Schwoademoah – Schwartenmagen
Grejwe – Griebenschmalz
Schnizzel – Schnitzel
Ribbche – Rippchen
Weallschflaasch – Bauchfleisch
Sobb – Suppe
Äbbel – Äpfel
Äbbelbrei – Apfelbrei
Böenne – Birnen
Eab’n – Erdbeeren
Bunne – Bohnen
Erwes – Erbsen
Gadoff’n – Kartoffeln
Zwüwwe’n – Zwiebeln
Quotsche – Zwetschgen
Quotschemouss – Pflaumenmus
Hoingh – Pflaumenmus!
die Miehn robbe gieh – die Möhren ziehen gehen
Seload – Salat
Nessjeseload – Feldsalat
Bloamme – Blumen
Köesche – Kirschen
Soißköesche – Süßkirschen
Sauerköesche – Sauerkirschen
Froistegg – Frühstück
Bodderbrued – Butterbrot
Middachässe – Mittagessen
Kaffiehdröenke – Kaffeetrinken
Oweddässe – Abendessen
easse – essen
dröenke – drinken
obleagge – ablecken
eanngejse – eingießen
eannschirre – einschütten
obbschnejre – abschneiden
de Leff’l – der Löffel
die Gowwel – die Gabel
d’s Measser – das Messer
die Schisssel – die Schüssel
d’s Bleach – das Blech
de Dobb – der Topf
de Oowe – der Ofen
Fauwer mache – Feuer machen



Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ingrid Ho

    de Krobbe, des Kneibche,, Scheppleffel, eanscheppe, ogebonnt Gemois, Bruuddaig menge, Soißmaul, Schnockschnut…

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