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Kältepumpe Wärmepumpe

Wärmepumpe und viele Fragen

Es ist klar, die Sache mit den Wärmepumpen bei der Gebäudeheizung ist komplex. Ich meine damit nicht das Prinzip der Wärmepumpe an sich. Das ist natürlich im Vergleich zu den rein fossilen Alternativen überlegen. Ein SCOP-Wert von 4,7 bei der typischen Wärmepumpe bedeutet, dass 4,7-mal mehr Heizenergie als die eingesetzte elektrische Energie zur Verfügung steht. Selbst wenn man den deutschen Strommix bedenkt, 65 bis 70 % des deutschen Stromes werden bereits regenerativ erzeugt, dann ist das immer noch eine gute Sache für die Umwelt. Dennoch gilt: Entschluss zur Wärmepumpe und viele Fragen sind sicher. Hier ein Zwischenbericht.

Es fängt damit an, dass die Gebäudestruktur analysiert werden muss. Wie steht es mit der Isolation des Hauses? Der bisherige Energiebedarf stellt dabei einen relativ objektiven Wert dar. Bei älteren Bestandsgebäuden sind 120 kWh/qm Wohnfläche pro Jahr schon ganz gut. Zusätzlich wollen die Platzverhältnisse im Haus beachtet werden. Schwierig wird es bisher, wenn die Heizungsanlage im Obergeschoss unter dem Dach untergebracht ist, da hier Standardlösungen versagen. Auch der Platz für den externen Wärmetauscher muss auf dem Grundstück vorhanden sein.

Meine zahlreichen Versuche, überhaupt ein Angebot für eine Wärmepumpenheizung zu erhalten, waren nun tatsächlich erstmals erfolgreich. Allerdings handelt es sich jeweils um Angebote über 35.000 €, und sie sind nicht besonders ausgereift. Denn das erste Angebot basiert beinhaltet einen Eingriff in die Wärmeverteilungsstruktur, somit kommt es für mich überhaupt nicht infrage. Bei der Dimensionierung gilt es, zahlreiche Faktoren zu beachten.

  • Wie hoch ist überhaupt der jährliche Heizenergiebedarf in kWh?
  • Was bedeutet das für die Bemessung einer Wärmepumpe?
  • Welche maximale Vorlauftemperatur ist nötig?
  • Wie laut ist eine Wärmepumpe außen und innen?
  • Wie geht man mit einer Mischanlage Fußbodenheizung/Wandheizkörper um?
  • Welche Speichergröße ist bei der Warmwasseranlage nötig?
  • Heizstab nötig? Welche Auslegung in kW?
  • Technische Umsetzung mit Splitgerät, Bedeutung Kleinpufferspeicher?
  • Propan oder R32 als Kältemittel?
  • Starkstromanschluss nötig, welche Dimension?
  • Zweitarifzähler?
  • Optimale Einbindung der Photovoltaikanlage und des Stromspeichers.
  • Passt die Anlage in das bisherige Heizungskämmerchen?
  • Was ist mit der staatlichen KfW-Förderung?
  • Welche Investitionskosten bleiben für mich übrig?
  • Wie hoch werden die laufenden jährlichen Kosten durch Verbrauch und Wartung sein?

Enpal hat erstmal abgelehnt, überhaupt ein Angebot zu erstellen. Vaillant hat ein verbundenes Unternehmen vorgeschickt. Ich fürchte aber, dass der Kenntnisstand nicht ganz aktuell ist, da die Empfehlung im (zu schnellen) Kostenvoranschlag ein Monoblockgerät war. Das ist hier nicht optimal, denn das kann leider nicht in ein Kämmerchen unter dem Dach eingebaut werden. Weitere angefragte Heizungsbetriebe haben sich erst gar nicht gemeldet.

1KOMMA5° hat nach einem ersten Fehlschlag nun einen reinen Telefonverkäufer vorgeschickt. Dessen erstes Angebot beinhaltet immerhin recht aktuelle Splitgeräte von Daikin, einem der großen Anbieter. Somit kann man diese Konfiguration auch bei eingeschränkten Platzverhältnissen installieren. Die Begehung durch Fachleute von 1KOMMA5° steht aus. Wärmepumpe und viele Fragen. Fragen, die alle Antworten suchen, somit bleibt es bisher spannend.

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