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Jitsi Meet

Alternative zu Zoom?

Version vom 15.2.2021

Nun habe ich mich schon geraume Zeit mit dem Thema beschäftigt. Videokonferenzen liegen nämlich vollkommen im Trend. Und das Unbehagen mit den Giganten wächst, gemeint sind Microsoft, Zoom, Cisco, Amazon u. v. a. Das hiesige Vertrauen in den Datenschutz ist nach den Erlebnissen mit Facebook und Konsorten doch sehr gering.

Und nun nimmt plötzlich die Open-Source-Software Jitsi Fahrt auf. Dass Jitsi nicht so viele Features wie die kostenpflichtigen Alternativen haben kann, scheint einleuchtend und akzeptabel. Es lockt auch die fehlende zeitliche Beschränkung. Jitsi hat eine gewisse Nähe zu Google als Sponsor. Das muss man im Auge behalten.

Seit Tagen habe ich viele Informationen eingeholt, Tests durchgeführt und Vorgehensweisen verglichen. Da wir die Software für unsere Milongas einsetzen wollen, ist es eigentlich obligat, das Computeraudio des jeweiligen Moderators teilen zu können. Das haben wir mit Zoom bereits selbst umgesetzt und mehrfach miterlebt. Den Sound nur akustisch, also über das Mikrofon zu teilen, finde ich keine gute Idee. Störgeräusche, Fading sowie automatische Lautstärkekorrektur stören erheblich.

Warum sollte das Teilen des Systemaudios nicht auch mit Jitsi funktionieren? Der Thread in einem Forum liest sich zunächst nicht besonders ermutigend. (https://community.jitsi.org/t/how-to-share-playing-music-in-a-jitsi-video-group/26319/20) Ich zeige weiter unten einen Workaround für Windows.


Meine bisherigen Ergebnisse:

Jitsi ist eine Open-Source-Webanwendung für das kostenfreie Video-Conferencing, die den aktuellen Sicherheitsanforderungen entspricht. Immerhin hat sich Jitsi als Tool für Schulen etabliert. Verschiedene IT-Dienstleister haben sich darauf eingestellt und bieten umfassende Datenschutzerklärungen nach der DSGVO. Gefallen hat mir die interessante Seite von https://meet.adminforge.de.

Die Besonderheit ist, dass auch die Serveranwendung von Jitsi – wie in der Linuxwelt üblich – frei verfügbar und Open Source ist. Jeder erfahrene Administrator in einem Rechenzentrum kann einen solchen Server aufsetzen. Das hat zu einem internationalen Boom geführt. Diese verteilte Vorgehensweise steht in krassem Gegensatz zu Gepflogenheiten der Platzhirsche wie Zoom, Teams, Webex, Skype und wie sie auch alle heißen.

Man darf nicht verschweigen, dass bei der verteilten Vorgehensweise und der technisch hier möglichen End-zu-End-Kommunikation höhere Anforderungen an die Endgeräte der Nutzer gestellt werden. Auch ist die erforderliche Bandbreite höher.

Wenn es bei Zoom Großkonferenzen bis zu 1000 Teilnehmern geben soll, so liegt das sinnvolle Limit bei Jitsi bei unter 100 Nutzern. Angegeben werden 35. Durch entsprechende Server-Installationen sollen auch mit Jitsi bis zu 1000 Teilnehmer möglich sein. Bei Zoom geht alles über den zentralen Server, also auch der Datenverkehr selbst. Eine direkte Kommunikation zwischen den Endgeräten ist hier nicht vorgesehen.

Bei den Sicherheitsanforderungen sind die Transportverschlüsselung, die optionale E2E-Verschlüsselung, der Umgang mit Nutzerdaten, das Tracking und die Sicherheit der Server mit Datenschutzerklärungen zentrale Themen. Der Standort in Deutschland bzw. der EU ist ein gewichtiges Argument im Sinne der DSGVO.

Jitsi kann als reine Webanwendung, also ohne jede Installation und nur im Browser benutzt werden. Die Apps namens Jitsi Meet bieten somit wirklichen Vorteile. Und die Installation der Windows-App mit dem Link zu Github ist nicht jedermanns Sache. Finde ich.

Hier die Quellen für die Jitsi-Apps nach Betriebssystemen:
Welcher Browser ist am besten geeignet?

Die aktuellen Browser wie Firefox und Safari funktionieren damit, Chrome, Chromium oder sogar Edge (ist ja nun auch eine Chrome-Variante) sollen besser sein, da sie das Teilen des Audios eines Browser-Tabs ermöglichen. Der Internet-Explorer wird nicht mehr unterstützt.

Wichtige Informationsquellen (Wie funktioniert…)

Seiten mit vielen Informationen:

Übersichtliche Offenlegung der Auslastung dieses Servers, viele Infos:

Hier das Handbuch zu Jitsi:

Unter diesem Link werden Jitsi-Server standortbezogen weltweit nach Bandbreite, Reaktionszeit und Datenschutzaspekten aufgelistet:

Wenn man diese Adresse beim Jitsi-Server eingibt, wird man zu einem aktuell freien Server geleitet:

Schnelle offene deutsche Server

Die u. g. Server für Jedermann habe ich nach Spielen mit dem obigen Jitsimeter getestet. Es fällt auf, dass sie nicht einheitlich konfiguriert sind. Die hier genannten machen aber alle dennoch einen guten Eindruck. Sie haben eine ausreichend hohe Bandbreite und eine Antwortzeit unter 200 msec.

Workaround für das Teilen des Computeraudios

Mit der Funktion des Bildschirmteilens komme ich nicht wirklich klar, weil dadurch verkettete Abbilder des Bildschirms (Bild-im-Bild-im-Bild-im-Bild….) entstehen können. Wofür soll das gut sein? Und der Ton ist meist nicht dabei.

Mein Workaround funktioniert gut auf meinem Windows-Laptop. Das Computer-Audio, hier in Form des einstellbaren Ausganges von Cross DJ Free 64 bit, konnte ich mit einem VB-Audio Virtual Cable (ein kostenloses Windows-Tool) auf den Input (Mikrofon) von Jitsi leiten.

So war der übertragene Klang vergleichsweise gut. Leider blieb nun das Laptop stumm. Ich habe als Workaround den Ton des Meetings mit einem Handy als Client empfangen und auf die Stereo-Anlage geleitet. Einfach geht anders.


Jitsi ist eine bestechend einfache und kostenlose Plattform für Videokonferenzen. Das Teilen des Computeraudios ist mit einem Workaround möglich.

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