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M wie Monschau

Monschau

Das Ferienziel in der Eifel

Anfang August war Einschulung der Enkelin in Aachen geplant. Warum sollten wir die Tage mit gutem Wetter nicht für einen Kurzurlaub in der Umgebung nutzen? Die Wahl fiel auf Monschau. Monschau ist die alte Tuchmacherstadt in der Eifel. Sie liegt im Grenzgebiet zu Belgien und am tief eingeschnittenen Fluss Rur. Die historische Stadt liegt in etwa 500 m Höhe und stellt einen der regenreichsten Orte Deutschlands dar.

Ihre Blütezeit begann im 17. Jahrhundert nach dem 30-Jährigen Krieg. Der Zenith war etwa um 1760 erreicht, als der Pfarrerssohn Johann Heinrich Scheibler, der aus Lennep stammte, das repräsentative Rote Haus mitten im Zentrum erbauen ließ. Prägend war auch, dass die Stadt Zufluchtsort zahlreicher Protestanten wurde. Dies spiegelt das prachtvolle Innere der evangelischen Kirche in Monschau wider. Der Niedergang der Tuchmacherindustrie begann schon Anfang des 20. Jahrhunderts. Das letzte Unternehmen wurde erst etwa 1980 geschlossen.

Der Ort ist somit heute nicht mehr durch Firmen und Industrieanlagen geprägt, sondern durch den mäanderförmig durch den Ort verlaufenden Gebirgsfluss Rur mit Seitentälern und eine große Anzahl von alten und teilweise repräsentativen Gebäuden. Es gibt zahlreiche Gaststätten und Cafés, Hotels, Geschäfte, Museen und sakrale Gebäude. In der ehemaligen Burg ist eine Jugendherberge untergebracht. Und mit der Ruine „Haller“ aus dem 13. Jahrhundert ist auch ein unverzichtbares Element der Renaissance vorhanden.

Es ist also zum Wohlfühlen alles da, wie in einem pittoresken Disneyland der Geschichte. Das wissen viele Menschen nicht nur in der direkten Umgebung. So wird es denn bei gutem Wetter, insbesondere am Wochenende richtig voll hier. Es herrscht dann großes Gedränge in der unteren Altstadt mit den vielen Fachwerkhäusern. Der Ort ist ein Hotspot!

OSM-Karte Monschau Zentrum

Erst am Tag zuvor hatte ich ein Zimmer im Michel & Friends Hotel gebucht. Das alte steinerne Haus des großen Hotels stammt vom alten Textilbetrieb „Wiesenthal“ in der Laufenstraße ab. Am Sonntag war das hier mit Gästen aus Deutschland, Belgien, Frankreich und Holland gut belegt. Die Nummernschilder der PKW der Gäste zeigten das an. Schon beim Einchecken hieß es, Geduld zu haben. Ich wüsste nicht, dass ich jemals an der Rezeption eines Urlaubshotels mehr als 30 Minuten warten musste.

Aber egal, Urlaub ist ja nicht nur Spaß. Er muss ja vollstreckt werden, wie der Kabarettist Polt zu sagen pflegte. Unser Zimmer im Erdgeschoss war dann OK. Das Hotel liegt etwas unscheinbar. Wenn man sich mit dem Ort beschäftigt hat, findet man das aber völlig OK, authentisch und interessant. Erstaunlich, dass die Website des Hotels nicht mehr zur Geschichte und der Lage etwa 300 Meter oberhalb der Altstadt hergibt. Oder man geht davon aus, dass die Gäste das schon wissen werden.

Der zweite Schock in Monschau war dann die Menschenmenge am Sonntagabend in der Altstadt! Unglaublich, was da für ein Gedränge herrschte. Coronavirus spielte hier offensichtlich gar keine Rolle. Schließlich galten ja noch die 9-Euro-Tickets. Die überfüllten Express-Busse bewegten die Menschenmassen zwischen hier und Aachen. Masken waren völlig unbekannt. Ich habe einige typische Bilder ohne Menschen im Ort aufgenommen.

In den nächsten Tagen haben wir einige schöne Naturwanderungen in der Umgebung absolviert sowie Geschäfte und Gastronomie genutzt. Schön fanden wir es beim etwas missmutigen, weil überlasteten Italiener draußen auf dem Markt zu sitzen, direkt an der Rur und unter Bäumen. Wunderbar! Authentisch war auch der Schnitzeltag bei „Alte Herrlichkeit“ – Nostalgie pur mit toller Aussicht auf Fachwerkhäuser und die Rur. Von großer Trockenheit und Waldsterben war hier nichts zu sehen. Nur Sonne und grüne Natur.

Fazit: Monschau ist ein wirklich schöner pittoresker Ort zum Wohlfühlen. Man ist hier auf Gäste eingestellt! Wir werden vermutlich wiederkommen!

Marktplatz Monschau mit Blick auf die Gaststätte Zum Haller direkt an der Rur gelegen
Hinter dem Roten Haus mit Blick zum Haller, nur wenig Wasser in der Rur
Laufenbach in Monschau
Eingang „Zum Goldenen Helm“ ins Rote Haus
Historisches Schlafzimmer
Blick auf die Laufenstraße
Damenzimmer im Roten Haus
Uhr im Stil der Zeit

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