Tag 40 im Krieg Russland gegen die Ukraine

Kriegsverbrechen durch Russland

Butscha heißt der nun bekannteste Ort der russischen Gräueltaten in der Ukraine. Das ist ein Ort nördlich von Kiew. Nach dem russischen Rückzug hat man mehr als 300 erschossene, ja hingerichtete Zivilisten und Massengräber gefunden. Experten dokumentieren aktuell die schrecklichen Funde, um eine Anklage wegen Kriegsverbrechens vorzubereiten.

Russland dagegen prescht in Haltet-den-Dieb-Taktik vor, schreibt, es handele sich nur um eine Inszenierung im Auftrag der USA und der NATO. Den UNO-Sicherheitsrat will Russland einberufen und die Schuld auf andere schieben. Kaum zu ertragen, diese Falschheit angesichts der Bilder und der offensichtlichen Tatsachen.

Eigentlich wollte ich ja keine Kriegsberichterstattung schreiben, das erledigen schon die zahlreichen Medien. Auf welcher Datengrundlage auch immer.

Mir ist nach wie vor unklar, wie sich Deutschland in solche Abhängigkeiten von Russland begeben konnte. Hier ein neues Beispiel der Verstrickung: Der BASF-Chef Brudermüller hat am 1. April 2022 in bedrohlichen, ja larmoyanten Worten vor einem Gas-Embargo gegen Russland gewarnt. Dabei hat auch sein Unternehmen tiefe Verstrickungen nach Russland. Haben die denn kein Risikomanagement? Wissen die nichts von der Lieferkettenproblematik? Unglaublich! Ethik spielt anscheinend keine Rolle. Hauptsache billig! Eine typisch deutsche Mentalität.

Ich denke, dass Biden zu Recht Putin als Kriegsverbrecher tituliert hat. Schaut Euch nur die verwüsteten Großstädte im Osten und Süden der Ukraine an! Das ist doch unfassbar! Die offizielle russische Sprachregelung ist nur zynisch, ein einziger Fake. Eine bloße Militäroperation, klinisch sauber. Den Urheber des Krieges sollte man nochmal bedenken: Russland. Unfassbar, wie gering Russland Menschen wertschätzt! So etwas hat nicht einmal es in den späten Zeiten der Sowjetunion gegeben. Ich bin entsetzt!

Wir Deutschen sind vorwiegend besorgt wegen hoher Energiepreise, was bis jetzt nur Ausdruck der Spekulation durch die Anbieter ist. Eine wirkliche Verknappung liegt hier noch gar nicht vor. Der Deutsche kauft statt Klopapier nun vermehrt Öl und Mehl. Aber was der Krieg für die wirklich Betroffenen bedeutet, das ist eine ganz andere Hausnummer. Ich meine, für die Ukraine, für die vielen Flüchtlinge und die vielen Menschen, die dort leben.

Sorgen mache ich mir um die rasante Abkehr Deutschlands von den Prinzipien der Gewaltfreiheit. Das ist sozusagen eine Kehrtwende um 540°. Es geht schon wieder los mit den militaristischen Sprüchen, dass der Pazifismus eigentlich Schuld habe am Krieg. Ich rufe nur noch mal in Erinnerung, dass Waffen zum Töten und zur Zerstörung da sind. Das sind keine Spielsachen für Narren, keine Schreckschusspistolen. Schaut Euch nur die Bilder aus Butscha an! Den gerechten Krieg gibt es nicht, den „guten“ Waffeneinsatz. Waffen töten!

In meinen Blogeinträgen zum Pazifismus hatte ich ja geschrieben, dass ich mir allenfalls eine „Weltpolizei“ der UNO vorstellen kann. Aber die ist durch den Krieg Russlands handlungsunfähig. Wie dieser Knoten aktuell gelöst werden soll, ist mir unklar. Ich habe keine wirkliche Lösung.


Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse habe ich meinen teilweise vorbereiteten Beitrag zu meiner Moskaureise 1970, den Erlebnissen dort, meinen 5 Jahren Unterricht in Russisch, dem damalige Tauwetter in den West-Ost-Beziehungen und den Ostverträgen der Siebziger erstmal hintangestellt. Das wäre derzeit eine unpassende Romantik, finde ich. Denn Krieg ist Krieg. Und Russland ist der Initiator, da gibt es nichts zu beschönigen.

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