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Voll verwirrt!

Tanzen wie in alten Zeiten

Fast ein schlechtes Gewissen…

Letzte Woche waren wir dreimal zum Tanzen. Zweimal waren es die „Tanzstunden“ mit Standard- und Lateintänzen, einmal eine erste kleine Milonga mit Freunden. Aber alles schön mit Maske. Wenn bei Olympia eine Eishockeypartie mit FFP2-Masken ausgetragen werden konnte, dann werden wir Senioren es doch wohl schaffen, damit kleinschrittig zu tanzen! Oder etwa nicht?

Es kam mir vor wie ein Revival. Mit Menschen etwas gemeinsam machen zu dürfen. Es ist schon krass, welchen Verzicht uns Coronavirus auferlegt hat. Und nun sollen zahlreiche Schutzmaßnahmen entfallen. Ob das bei den derzeitig sehr hohen Zahlen und der zunehmenden Auslastung der Krankenhäuser sinnvoll ist?

Bei den „Tanzstunden“ hatte fast niemand mehr Masken auf. Nichtmal die absoluten Oldies. Aber OK, die müssen es selbst wissen. Irgendwann hat der Staat auch mal genug gepampert, ist total zurückhaltend mit der Impfpflicht, verwendet nur zurückhaltende Sprachregelungen. Sorry, ich bin inzwischen der Meinung, dass diejenigen, die der Risikogruppe zugehörig und dennoch ungeimpft sind, die Verantwortung dafür gegebenenfalls tragen sollten, die Folgen selbst tragen.

Unter den Maßnahmen gegen Corona ist das Tragen von FFP2-Masken mit Abstand die wirksamste Methode, weit vor den Impfungen. In der Öffentlichkeit hat sich nach meiner Einschätzung die Meinung durchgesetzt, dass die Impfung nicht gegen Corona schütze. Masken sind medial sowieso unten durch. Irgendwann ist dann auch mal genug erklärt. In einer Gesellschaft, in der libertär-subjektivistisches Denken das Maß aller Dinge ist. Hier die Wutrede der jüngsten Abgeordneten des Bundestages vom 18.3.2022, die hat es in sich! Stark!

Ach ja, dann ist ja auch noch der Krieg Russland gegen die Ukraine. Uns erreichen täglich schlimme Bilder, die wir aber nicht ständig an uns heranlassen. Da würde man schnell eine Depri kriegen. Und Putin zieht sein Ding durch. Wenn der aus Frust über sein Scheitern nicht irgendwann mal den roten Atomknopf drückt!

Aber was sollen wir machen? Uns im Rückzug vergraben? Nichts mehr machen, was in die Zukunft weist? Schöne Dinge unterlassen? Das ist nun wirklich keine Alternative. Wir trotzen dem Diktator, machen Besuche, führen unsere Projekte weiter, gehen zum Tanzen, trainieren sogar wieder. Dann denken wir manchmal an unseren verstorbenen ukrainischen Tanztrainer.

Ich tanze gerne durch die Wohnzimmer und versuche, wieder die alten Tanzfolgen zu erinnern. Die sind tatsächlich noch da! You memorize it in your bones! Obwohl wir die teilweise fast drei Jahre nicht mehr geprobt haben. Erstaunlich, was noch so da ist. Zum Glück habe ich viele Folgen zusätzlich aufgeschrieben, manchmal mit kleinen Kommentaren.

Zusätzlich mache ich nun regelmäßig Kraftübungen, Stretching und Balance-Training. Das scheint mir gut zu tun, denn sämtliche Muskel- und Gelenkschmerzen sind inzwischen fast weg! Das ist sehr gut. Die großen Wanderaktivitäten haben wir erstmal zurückgestellt. Durch die Haushalte und die Gärten erhalten wir ohnehin ein Basis-Bewegungsprogramm.

Es ist eine verrückte Zeit. Ich muss zugeben, dass wir kaum wissen, was richtig ist. Klar kriegen wir vom Krieg viel mit. Wir lesen aber mehr die Standardquellen. Die Horrorbilder des Krieges lassen wir aber höchstens einmal am Tag an uns heran.

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