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Mastodon Welcome, Bild von mastodon.social

Erste Erfahrungen mit Mastodon

Moderierter OpenSource Microbloggingdienst

Über erste Erfahrungen mit Mastodon, dem moderierten OpenSource Microbloggingdienst, möchte ich berichten. Das Webinterface bleibt noch der Goldstandard, die App hat eingeschränkten Funktionsumfang.

Nach 4 Wochen sah ich hier gestern erstmals den Post eines Putin-Trolls. Dessen Account auf nrw.social mit einem spanisch klingenden Namen war eben erst eingerichtet worden, bot keinerlei Information zu dem Nutzer. Drei Posts mit einem Inhalt wie direkt aus der russischen Trollfabrik wurden darüber kurz hintereinander abgesetzt. Ich habe den Nutzer sofort gemeldet, so wie es die Mastodon-Instanz vorsieht. Abends schon konnte ich die Posts und den Nutzer nicht mehr finden. Dafür am nächsten Tag wieder. Ich werde das beobachten!

Zur Klarstellung: Es gilt hierbei immer DNFTT, „do not feed the trolls“. Allein durch Antworten auf die obige Art von Posts würde eine Plattform für den jeweiligen Troll entstehen. Sein Ziel wäre schon erreicht, nämlich Unsinn, Hate, Fake und politisch motivierte Botschaft ins Gespräch zu bringen. Lieber die Trolle melden, und schon sind sie weg.

Ich erinnere mich an Facebook bzw. Twitter und deren unsägliche Verstrickung in den Sturm auf das Kapitol. Ich wünsche mir, dass die demokratisierte OpenSource-Variante Mastodon mit zahlreichen regional oder inhaltlich spezialisierten Servern dauerhaft gegenhalten kann. Hier wird immense Arbeit von Freiwilligen geleistet, um Betrieb und Moderation dieser Server zu leisten. Ob das zu schaffen sein wird? Wenn das freie Konzept scheitern würde, wären derartige Dienste für mich gestorben.

Nur zur Info: Ich finde den Mastodon-Server mastodon.social sehr interessant. Er wird betrieben von Eugen Rochko, dem Entwickler von Mastodon. Dieser Server hat 203.000 Nutzer derzeit, Interessant finde ich die einzelnen Serverregeln und die lange Liste der moderierten Server, die auch viele gesperrte Server umfasst. Allein die Namensgebung dieser speziellen Server lässt die Jauchegruben erahnen, die sich hier wohl verbergen.

Im gesamten Fediversum, der Sammlung verbundener Bloggingdienste, könnte es derzeit ca. 7 Millionen Nutzer geben. Diese Website präsentiert die aktuellen Zahlen zum Fediversum. Der Verkauf von Twitter an Elon Musk hat dem gesamten Fediversum einen echten Schub gegeben. Insbesondere in Deutschland herrscht geradezu Aufbruchstimmung.


Anderes Thema, auch interessant: Freebird.network stellt die aktuellen Trends der wichtigsten Hashtags auf Mastodon insgesamt dar. Vorne liegt eben gerade #photography, dann #news, an dritter Stelle #ukraine. Der Krieg spielt somit auch auf einem eher verspielten Microbloggingdienst eine wesentliche Rolle. Schauen Sie selbst! Diese Hitliste der Hashtags entspricht der Voreinstellung von Twitter.

Da ich den regionalen Server nrw.social verwende, konnte ich bisher mindestens einen ehemaligen Kollegen identifizieren. Er schickt anonyme Posts über die erschreckenden Verhältnisse im Krankenhaus. Personalmangel und so weiter. Ich finde bestimmt noch weitere KollegInnen. Auf Facebook ist nämlich hier schon lange Sendepause. Na ja, die KollegInnen dürfen das natürlich nicht, in Social media posten. Aber es scheint Bedarf für öffentliche Äußerungen zu geben, die nicht aus den offiziellen Kanälen kommen.

Bei Mastodon konnte ich einige besonders schöne Bilder aus meiner großen eigenen Sammlung unter Hastags wie #bigtrunktuesday, #stairsunday oder #fensterfreitag abschicken. Reaktionen von Usern gibt es meistens sofort. Das liegt wohl auch daran, dass der Benutzerkreis bei nrw.social vergleichsweise übersichtlich ist, es gibt nur ca. 10.000 User hier. Der ist dadurch beinahe ein Nachbarschaftsblog. Mit dem Anspruch: Wir sind die Netten!


Mein eigener Blog ist nun mal kein Microblog. Der ist ein Makroblog, denn die Artikel sind meist ausgearbeitet und recherchiert, folglich auch nicht so kurz. Eher 500 Worte, nicht nur 500 Zeichen. Jeder Post fällt nicht so leicht, wie schnell eben mal einen Tweet oder gar Trööt abschicken. Sich durch bloßes Teilen mit fremden Federn schmücken, gehört nicht nicht zu meinem Blog.

Die Themen meines Blogs entstammen noch dazu meinem Alltag. Der ist aber nicht immer spektakulär. Diese Woche fand auch kein Tanzen statt, nichts darüber zu berichten. Die Tanzschule war betroffen, denn Erkältungskrankheiten sind gerade „in“. Und die sind auch bei uns angekommen. Keine Urlaube, keine Events. Ein neuer Kleinwagen soll angeschafft werden. Ein neues Thema, juhu!

Meine ersten Erfahrungen mit Mastodon bringen mich vermutlich dazu, einzelne Fotos meiner großen Sammlung mühelos per App unter entsprechenden Hashtags auf nrw.social zu posten. Das erzeugt Reaktionen, darum geht es ja. Umfangreichere Themen sind für mich weiterhin Albrechts Blog und damit der eigenen Homepage lang-rs.de vorbehalten. Hier gibt es nur nicht kommerzielle Posts, das soll weiterhin so bleiben.

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