Was bedeutet es, sich zu vergleichen? So lautet das Thema beim nächsten Seminar „Philosophie für Alle“ mit Prof. Dr. Griewatz im Nachbarschaftsheim. Ich denke, Philosophie, die würde mich auch mal interessieren. Aber wirklich dahingehen, vielleicht Leute vorfinden, die schon alles wissen?
Um mich zu orientieren, habe ich erstmal meine bevorzugte KI Phind.com befragt. Wenn ich wirklich dahingehen sollte, möchte ich ja nicht ahnungslos erscheinen. Im Vergleich natürlich. ;<)
Hier ist das Ergebnis von Phind.com: Schreibe einen Essay mit 500 Worten passend zum Titel „Was bedeutet es, sich zu vergleichen?“
Der Vergleich ist ein fundamentaler Aspekt menschlichen Denkens und Handelns. Bereits in frühesten Lebensphasen beginnen wir damit, uns mit anderen zu vergleichen – sei es in spielerischer Konkurrenz während der Kindheit oder später in beruflichen Kontexten. Doch was bedeutet es wirklich, sich zu vergleichen? Diese Frage führt uns in die Tiefe menschlicher Selbstwahrnehmung und sozialer Dynamik.
Ein Vergleich ist zunächst ein neutraler, kognitiver Prozess. Wir messen Eigenschaften, Fähigkeiten oder Ergebnisse und stellen Beziehungen her, denn dieser Prozess ist grundlegend für unser Lernen und unsere Entwicklung. Kinder vergleichen ihre Spielzeugkollektionen, um Fairness zu bewerten. Studenten vergleichen ihre Noten, um Fortschritte zu messen. Unternehmen vergleichen Umsatzzahlen, um Erfolg zu quantifizieren.
Doch der Vergleich wandelt sich schnell von einem neutralen Werkzeug zu einem emotional aufgeladenen Prozess. Social-Media-Plattformen verstärken diesen Effekt dramatisch. Wir scrollen durch perfekt kuratierte Momentaufnahnen anderer Menschenleben und vergleichen unbewusst unsere Alltagssituationen mit ihren Höhepunkten. Dies führt zu einem Phänomen, das als „social comparison bias“ bezeichnet wird – wir neigen dazu, uns mit Menschen zu vergleichen, die scheinbar erfolgreichere Versionen unserer selbst sind.
Diese Art des Vergleichs birgt erhebliche Risiken, da die psychologische Forschung zeigt, dass kontinuierliches soziales Vergleichen mit niedrigerem Selbstwertgefühl, vermehrtem Stress und sogar Depressionen korreliert. Der Vergleich wird zum inneren Feind, der uns davon abhält, unsere eigenen Wege zu gehen. Wir definieren unseren Wert nicht mehr durch eigene Errungenschaften, sondern durch den relativen Abstand zu anderen.
Es gibt jedoch auch konstruktive Formen des Vergleichs. Wenn wir bewusst und reflektiert vergleichen, können wir daraus wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Ein Athlet, der sich mit Spitzenleistung vergleicht, kann daraus Motivation und konkrete Verbesserungsmöglichkeiten ableiten. Ein Unternehmen, das sich mit Branchenführern vergleicht, kann Innovationstreiber identifizieren.
Der Schlüssel liegt in der Bewusstseinsbildung. Wir sollten uns der Unterschiede zwischen verschiedenen Vergleichsformen bewusst sein:
- Horizontaler Vergleich: Mit Gleichgestellten im gleichen Lebenskontext
- Vertikaler Vergleich: Mit Menschen in deutlich anderen Lebenssituationen
- Diachroner Vergleich: Mit unserem eigenen früheren Ich
Letztendlich bedeutet, sich zu vergleichen, eine Gratwanderung zwischen konstruktivem Lernen und destruktiver Selbstreflexion zu gehen. Der Vergleich kann uns motivieren und weiterbringen, aber er kann auch in einem Teufelskreis der Unzufriedenheit gefangen halten. Die Kunst besteht darin, den Vergleich als Werkzeug und nicht als Maßstab für unsere eigene Wertschätzung zu nutzen.
Vielleicht ist die wichtigste Erkenntnis, dass wahres Wachstum nicht im Vergleich mit anderen liegt, sondern in der Entwicklung unserer eigenen Potenziale. Der Vergleich mag uns Orientierung geben, aber unsere wahre Bestimmung finden wir erst, wenn wir aufhören, uns ständig mit anderen zu messen, und stattdessen unseren eigenen Weg gehen.
Das ist von der KI wieder einmal aalglatt formuliert, sodass man kaum etwas dagegen einwenden kann. Was aber im obigen Text fehlt, sind die Quellen für diese erstaunliche Klugheit. Ich würde obige drei Vergleichsformen noch um eine vierte ergänzen, nämlich den virtuellen Vergleich. Nicht existente oder nur gefakte Vergleichspersonen werden mir untergeschoben. Das wird von Influencern mit einer Schwemme von Informationen bewusst gemacht, um mich zu manipulieren.
Phind.com gibt sich erneut echt klug und eloquent. Wo hat die KI das bloß wieder abgekupfert? Bei Richard David Precht vielleicht? Sollen wir Stefan Weber darauf ansetzen?
Was es bedeutet, sich zu vergleichen, wissen wir trotzdem so ungefähr: Sich weniger zu vergleichen, das ist mehr. Eher dazu stehen, was ich selbst bin. Das ist es. Sei dir deiner Gedanken bewusst, so ähnlich würde es Kant sagen.
Das war ein kleiner Ausflug in die Psychologie, die Soziologie, die Persönlichkeitsforschung, die Informationsmedien und die Künstliche Intelligenz. Vielleicht sogar in die Philosophie! Das Thema erinnert mich an meine früheren Erfahrungen mit Walter Hubertus Krause, dem Psychosomatiker, er war ja mein Doktorvater.