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Kältepumpe Wärmepumpe

Bei der Hitzewelle Kältepumpe statt Wärmepumpe

Ein verrücktes Wetter, in Deutschland jagt ein Hitzerekord den nächsten. Es ist heute am 2.7.25, Sonnenstand 12 Uhr, und mein Außenthermometer (im Schatten, nach Norden gerichtet) zeigt 37°C. Der Postillon zitiert fiktiv Weidel und Chrupalla „Das kommt davon, davon, wenn man überall Wärmepumpen einbaut!“, die natürlich Habeck die Schuld auch an der Hitzewelle zuweisen. Habeck ist schließlich immer schuld, oder? Dürr, der derzeitige FDP-Chef, meint, es sei einfach nur schönes Wetter, und erntet dafür berechtigte Kritik, ob seines eigenen Populismus. Diese Partei, die FDP, sitze zu Recht nicht mehr im Bundestag, meint daraufhin Lauterbach. Jetzt aber die Scherze zu ernsten Themen beiseite! Bei dieser ungewöhnlichen Hitzewelle habe ich in meinem eigenen Haus nun per Knopfdruck eine Kältepumpe statt einer Wärmepumpe.

Und diese Kältepumpen in Gestalt von zwei Split-Klimageräten funktionieren prima. Im Wohnzimmer sind es gerade mal 23,3 °C, genau wie im Schlafzimmer. Beide Wärmepumpen benötigen jeweils etwa 0,2 bis 0,3 kWh pro Stunde, um diesen Kälteeffekt zu erzielen. Über 24 Stunden gesehen sind das zusammen vielleicht 8 kWh für Kühlzwecke. Die beiden Systeme laufen ja nicht rund um die Uhr. Diese Energie liefert die Photovoltaik samt Speicher derzeit so nebenbei. Die Anlage produziert aktuell um die 45 kWh täglich. Der Eigenverbrauch liegt bei nur 20 %. Die Einspeisevergütung beträgt derzeit etwa 8 ct pro kWh. Wirtschaftlich gesehen könnte sich das gerade auch durch den Klimawandel selbst im Sommer und sogar ohne Elektroauto rechnen.

Klar, eine private Photovoltaikanlage kann sich nur bei hohem Eigenverbrauch rechnen. Ansonsten ist sie mehr ein Statement wohlhabender, umweltbewusster Bürger: Ich sorge mich um die menschengemachte Erderwärmung, ich tue etwas in meinem Umfeld dagegen, ohne meinen Wohnkomfort aus dem Auge zu verlieren. Denn meine Klimaanlage samt Photovoltaik und Speicher ist energetisch gesehen mehr als autark. Sie liefert viel mehr Strom, als sie verbraucht.

Beim Doomscrolling finde ich natürlich alle möglichen Klickbaiting-Meldungen, die die Wärmepumpen, die Photovoltaik und die Windkraft, also die wichtigsten erneuerbaren Energien schlecht reden wollen. Zu teuer, unrentabel, brandgefährlich, ständig stürzen Windräder zusammen, tote Vögel und noch viel, viel mehr. Ich meine, dass man hier insgesamt sehr gut sehen kann, wie sich fossile Interessen gegen Neuerungen stemmen. Wieviel Geld da wohl in die Kampagne investiert wird, um die Bürger für dumm zu verkaufen?

Natürlich werden die Erneuerbaren durch Energiespeicher noch interessanter. Der Netzausbau bekommt auch neuen Drive. Selbstverständlich gibt es irgendwo auch Fehler, das ist bei einer großen Innovation normal. Ein wesentlicher Faktor ist für mich neben dem Klimaeffekt die Lösung aus der Abhängigkeit von den fossilen Unrechtsstaaten. Also ein direkt politischer Effekt. Dass MAGA, AfD, FDP und Teile der CDU das anders sehen, wundert mich nicht.

Last not least, es ist toll, wenn man bei der Hitzewelle seine Wärmepumpe als Kältepumpe einsetzen kann. Ich gebe dennoch zu bedenken, dass weite Urlaubsreisen, gerade auch Flugreisen in den Süden, den positiven Effekt auf das Klima und die Umwelt aufheben, ja völlig konterkarieren. Erinnern möchte ich an den ökologischen Fußabdruck, ein Umweltkonzept. Ansonsten verbleibt nur der Komforteffekt der Kältepumpe statt Wärmepumpe. Ist aber auch angenehm. Wozu eigentlich in den Süden reisen, wenn es auch dort tierisch heiß, ja noch viel heißer ist?

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