Privates Notstromaggregat

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Überlegungen zum drohenden Strom-Gau

In diesen verrückten Zeiten ziehen einem manche schrägen Gedanken durch den Kopf. So kamen wir im Gespräch auch auf das Thema ‚Privates Notstromaggregat‘. In früherer Zeit habe ich mir schon mehrfach darüber Gedanken gemacht, die Idee aber jedes Mal wieder verworfen.


Egal wie man die Sache betrachtet, es bleiben mir ein paar Zweifel zum Nutzen:

Wenn das Aggregat länger (Tage, Wochen, Monate) laufen soll, ist es nötig, den Brennstoffbedarf einzukalkulieren. Sprich einen richtigen Tank zu haben. Ich überschlage mal einfach: 1000 W Leistung über 24 Stunden, Wirkungsgrad 25 %, macht fast 100 kWh Primärenergie am Tag. Sprich fast 10 Liter Diesel pro Tag. Da kommt schnell etwas zusammen. Das wäre auch in keiner Weise effizient. Weder für die Umwelt noch für das Konto.

Und das sind dann auch nur 1000 Watt Dauerleistung. Ein kleiner elektrischer Heizofen zieht schon 2000 W. Über große Haushaltsgeräte wie Elektroherd und Waschmaschine braucht man gar nicht erst zu reden. Meine Gas-Heizung zieht etwa 120 W Strom, das wäre OK. Der TV benötigt 100 W. Ich habe länger den Grundbedarf meines Hauses beobachtet und optimiert, gemeint sind auch im Hintergrund laufende Geräte, diverse Stecker-Geräte, Kühlschrank, Telefonanlage usw. Die verbrauchen in Summe etwa 4 kWh/Tag in der Basis.

Das entscheidende technische Problem ist aber, wie man denn den Notstrom in die Stromversorgung eines Hauses einspeisen möchte. Mit einem Sammelsurium von losen Kabeln quer durchs Haus ist das m. E. nicht getan. Bei einzelne Steckergeräten mag noch OK sein. Aber nicht für das ganze System. Dafür benötigt es einen elektronischen Energiemanager, also einen großen Eingriff in die Hauselektrik.

Und ein leistungsfähiger (10 kW-20 kW) Stromgenerator ist nötig. Die technisch perfekte Solaranlage mit Speicher mag das selbst im Winter eventuell schaffen. Ein privates Blockheizkraftwerk wäre die optimale Lösung, die schon vor Jahrzehnten meinem Vater zugesagt hätte.

Wir sollten uns einfach darüber im Klaren sein, dass ein komplettes Haus zu versorgen etwas anderes ist als Maßnahmen bei einem Wohnmobil oder einem Wohnwagen.

Mein Diesel-PKW steht direkt neben dem Haus in der Garage mit Durchgang. Der liefert 12 Volt Batteriespannung und hat eine Batterie mit 120 Amperestunden. Die Leistung der Lichtmaschine liegt bei ca. 2000 Watt, entsprechend 200 Ampere. Die wollen aber beherrscht werden. Es gibt bei Ebay sehr preiswerte Wechselrichter fürs Anklemmen an die Starterbatterie. Richtig solide finde ich diese Lösung aber nicht. Achtung, hohe Ströme, Brandgefahr! Ohne Motorunterstützung liefert die Batterie theoretisch 1,5 kWh, dann ist sie leer.


Hier mein Fazit: Wir werden es wohl besser zunächst bei Batterien für das alte Dampfradio, einer Powerbank für das Handy und einer guten Taschenlampe mit Ersatzbatterien belassen. Und darauf hoffen, dass der Gau nicht eintritt. Weitere Szenarien erspare ich mir mal, weil die noch mehr Panik bedeuten würden. Privates Notstromaggregat, eher nein, so ist mein Fazit.

Zum Prepper tauge ich überhaupt nicht, schon wegen deren Nähe zur ultrarechten Szene.


Mir gefällt in diesem Link die weiter unten zu findende, bunte, tagesaktuelle Grafik zur Stromerzeugung in Deutschland recht gut. Der Gasverbrauch bei der Stromerzeugung sinkt nun endlich. https://www.zeit.de/wirtschaft/energiemonitor-deutschland-gaspreis-spritpreis-energieversorgung

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