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Parada und Barrida. Aua! Das kommt vor!

Tango argentino – Barrida und Ocho cortado

Bekannte Figuren und viele Variationen

Gestern war wieder unser Tango-Kursus in der Tanzschule Woite. Die Stimmung war gut und freundlich, die Musik dazu wie immer klassisch und gut ausgesucht. Nachmittags waren wir schon beim Tanztee, sodass wir gut mobil und auf harmonisches Tanzen eingestimmt waren. Tango argentino mit Barrida sowie Ocho cortado mit zahlreichen Variationen standen für heute auf dem Programm.

Ocho cortado

Den Ocho cortado tanzen wir meistens in der Langversion außenseitlich mit der schnellen Phrasierung slow slow quick quick quick-seit quick-Kreuz. Möglich ist aber auch ein schneller Ausgang mit Salida americana. Das benötigt neben schnellen Körperdrehungen zunächst nach rechts und dann nach links auch Kraft. Das kann dabei nach etwas zu viel Power aussehen.

Eine Alternative ist der langsame Ocho cortado, ob mit oder ohne zwei Vorschritte getanzt, bei dem alle Schritte slow getanzt werden. Das ist stressarm, es bietet sich bei melodischer Musik an. Der Ausgang über die Salida americana ist in langsamer Technik leicht und elegant möglich.

Der reine Ocho cortado, also ohne Vorschritte getanzt, ist eine angedeutete Rechtsdrehung, der sofort eine Rückdrehung nach links folgt. Sie kreuzt zum Schluß typischerweise vor.

Eine wirklich schöne Variante des langsamen Ocho cortado mit verzierter Salida americana ist, in der seitlichen Gegenüberstellung des Ocho cortado etwas weiter nach rechts zu drehen. Er steht dabei auf rechts, sie auf links. Wenn man so will, resultiert eine Art Promenadenposition. Sie kann mit dem nun freien rechten Bein außen ein Planeo im Uhrzeigersinn zu zeichnen, dann von hinten her am linken Fuß vorbeigehen und rechts belasten, links kurz im Knie nach hinten beugen und neben ihm mit links nach vorne gehen. Er geht einfach mit. Im Anschluss kann sie mit rechts schwingen, somit eine halbe Rechtsdrehung vor ihn erreichen und als Abschluss eine weitere Verzierung zeichnen. Nach kurzem Abwarten und Aufrichten gehen beide los, er mit links und sie mit rechts. Elegant!

Barrida

Unter Barrida verstehen wir ein Berühren und Schieben eines Fußes des Partners. Günstigerweise wird mit Spann auf Spann geschoben. Üblicherweise leitet der Führende das ein, die Initiative kann aber auch vom Follower ausgehen. Voraus geht eine Parada, dem Stoppsignal, dass jetzt etwas anderes kommt.

Hier der Ablauf: Zunächst führt er eine betonte Salida nach links, gefolgt von einer schnellen Parada mit rechts zu ihren belasteten rechten Fuß hin. Danach belastet er den rechten Fuß und sie den linken, sie gehen sozusagen beide einen Schritt vorwärts in Tanzrichtung. Wir stehen jetzt leicht zueinander versetzt, aber noch recht dicht beieinander. Mit den nicht belasteten Füßen ist das Schieben, also die Barrida leicht möglich. Geschoben wird definitiv in Tanzrichtung, sie dreht erst ganz gegen Ende um ca. 90° im Uhrzeigersinn. Sie kann anschließend mit dem linken Fuß eine Parada platzieren, über seinen Fuß steigen und so weiter. Und schließlich elegant vor ihn eindrehen. Mit Verzierungen versteht sich.

Eine weitere Form der Barrida kannten wir schon: Aus dem Beginn eines Backward-Ochos nach rechts initiert er eine Parada mit rechts zu ihrem linken Fuß. Er belastet rechts und geht mit links vor und an ihr vorbei. Nachfolgend erfolgt die Barrida mit rechts, er schiebt ihren linken Fuß nach vorne. Hierdurch wird ihr eine Drehung von ihr gegen den Uhrzeigersinn eingeleitet. Wenn sie will, kann sie mit links vorkreuzen. Das ist auch eine schöne Figur insgesamt. Der Vorteil ist meiner Meinung nach, dass ihre Füße nahe beieinander bleiben. Das ist bei der ersten Variante je nachdem nicht so, Vorsicht!

Obwohl wir schon viele Jahre Tango tanzen, gibt es immer noch Raffinessen, die es zu erlernen gilt. Diesmal sind es beim Tango argentino Varianten des Ocho cortado und der Barrida!

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