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Zeit der Familie

Urlaube und Erinnerungen!

In Remscheid lag die 7-Tage-Inzidenz vorübergehend bei 0. Was lag also näher, die lange brachliegenden Kontakte durch leibhaftige Anwesenheit wieder aufleben zu lassen. Den Anfang machte ein runder Geburtstag im Kreis der engeren Familie, der zur Sicherheit noch draußen gefeiert wurde.

Danach war Raum für unsere strategische Planung für die nächsten Wochen. Zielsicher um die Mittwochs-Termine des Tangokurses (hört, hört) herum terminieren wir unsere vier Kurzurlaube. Die Hotelbuchungen erfolgen teils längerfristig, da sich angesichts der zurückgenommenen Einschränkungen die zunehmende Belegung ankündigt.

Die Augst im Westerwald

Unsere erste Aktion ist der Besuch im südlichen Westerwald im Land der Ahnen, nämlich der sogenannten Augst. Dazu gehören Eitelborn, Hillscheid, Kadenbach, Simmern und Arzbach. Das sind Dörfer etwas nördlich von Bad Ems. Die Natur erscheint hier sehr grün, die Landschaft ist hügelig, die Täler sind tief eingeschnitten. Offensichtlich handelt es sich aber heute um reine Schlafdörfer, denn weder Industrie noch Landwirtschaft sind hier zu sehen. Auch Neubauaktivitäten sieht man kaum.

Wir übernachten im urigen Hotel Hüttenmühle in Hillscheid, ruhig und mitten in der Natur gelegen. Die Auslastung der weitläufigen Anlage ist noch recht gering. Von Coronaregeln hat man hier in Rheinland-Pfalz noch nicht viel gehört. Das Essen ist dafür deftig, die Unterbringung vielleicht etwas karg. Dennoch kann man es hier gut aushalten.

Von hier aus unternehmen wir zwei Wanderungen, einmal zum Limes und dem Kleinkastell von Hillscheid, danach eine Tagestour durch die Augst. Ein Abstecher mit dem PKW bringt uns nach Hachenburg zu Besuchen des kleinen und gut sortierten Landschaftsmuseums und der schönen Altstadt. Das Wetter spielt dabei gut mit.

Mehr als drei unterschiedliche Kontakte zur Familie haben wir in der Zeit hier. Ein Anlass ist eigentlich traurig, nämlich die Beerdigung des alten Onkels. Ein Teil der Verwandtschaft war da, was zu sehr vielen Gesprächen führte. Die ganz in der Nähe lebende Cousine und ihren Mann trafen wir später zu einem angenehmen Abendessen hier im Hotel.

Auf dem Rückweg statten wir meiner im Hunsrück lebenden Schwester und ihrem Mann noch einen Besuch ab. Zuvor lassen wir noch das Ambiente von Bad Ems auf uns einwirken, so den Kurpark und das Grandhotel. Später setzen wir bei St. Goarshausen mit der Fähre auf die andere Rheinseite über. Wir sind dankenswerterweise zum Mittagessen eingeladen. Später gibt es noch eine kurzentschlossene Wanderung auf dem Abenteuerpfad. Nach Kaffee und Kuchen reisen wir wieder ab. Hinter Meckenheim müssen wir eine Umleitung fahren wegen der Unwetterschäden.

Alle Termine ergaben letztlich Sinn. Alte Kontakte leben dadurch auf. Wir haben schon lange nicht mehr so viel geredet.

Atzbach, Wetzlar und Gießen

Die zweite Reise führt uns über Rechtenbach mit einer ersten Übernachtung bei meiner Schwester mit super individueller Versorgung anschließend nach Wetzlar. Das ist die alte Reichsstadt, die lange Sitz des Reichskammergerichtes war, genauer gesagt bis 1806. Heute erblickt man eine ansehnliche Altstadt an der Lahn mit vielen Fachwerkhäuser, Museen, zahlreiche Anknüpfungspunkte an Goethe, Parks, einen Dom als Simultankirche, Plätze, Parks und viele angenehme Restaurants.

Ansicht Wetzlar

Untergebracht sind wir ab der zweiten Nacht im MH an der Bergstraße, dem ehemaligen Mercure-Hotel. Die Lage ist nicht ganz so toll, die Ausstattung etwas spartanisch, alles wirkt wie abwaschbar. Dennoch haben wir hier gut geschlafen, obwohl wir einmal beinahe den Nachtzugang nicht geschafft hätten. Die Notfallnummer lief ins Leere. Irgendwann funktionierte die Schlüsselkarte doch noch. Glück gehabt.

Gebäude des Reichskammergerichts

Am Folgetag besuchen wir Gießen. Wir beginnen mit einer Fahrt durch die alten Viertel nahe der Ludwigstraße, hier liegen alte und neue Universitätsgebäude. Mein früheres Gymnasium Herderschule kann man hier finden und meinen Schulweg rekonstruieren. Er führte quer durch die Stadt zum Oswaldsgarten. Die Plockstraße ist heute dominiert durch Außengastronomie.

Ehemalige Herderschule in Gießen
Elefantenklo mit Blick in Richtung Seltersweg

Unser Spaziergang führt uns zum Elefantenklo, einer architektonischen „Meisterleistung“ der Siebziger Jahre. Blümenkübel können die brutale Ansicht kaum verdecken. Der Seltersweg andererseits hat sich im Vergleich zu der Zeit vor 50 Jahren eher zum Positiven entwickelt. Es gibt kaum Leerstände, nur das alte Bilka wartet auf neue Kunden. Alles andere sieht nett aus, es laufen viele Menschen herum, Polizei und Junkies sind auch da. Ah, sogar das Spielwarengeschäft Fuhr gibt es noch, größer und schöner als damals.

Am Straßenschild „Teufelslustgärtchen“ am Seltersweg gibt es heute keinerlei Hinweise mehr für den Teufel, die Lust oder ein Gärtchen. Wir schauen lediglich in eine beliebige moderne Straße hinein.

Engel-Apotheke

Der goldene Engel auf dem Gebäude der traditionsreichen Engel-Apotheke ist noch da, der Markplatz davor ist heute Bushaltestelle. Über den Kirchenplatz und den Wochenmarkt gehen wir zum Brandplatz mit angrenzendem neuem und altem Schloss. Hier hat mein Vater die Ingenieurschule besucht. Vor dem neuen Schloss finden wir eine Büste von Horst Eberhard Richter, den wir früher noch sehr schätzten, den wortgewaltigen Psychosomatiker. Gegenüber beim Italiener nehmen wir unsere Mittagsmahlzeit ein.

Horst Eberhard Richter

Später machen wir noch einen besonderen privaten Besuch in Linnes, der uns viele interessante Einblicke bietet und zum Nachdenken anregt. Wie werden wir im wirklichen Alter leben? Werden wir versorgt werden? Wer wird uns unterstützen, wenn uns die eigenen Kräfte langsam verlassen? Wird die „Rente“ reichen? Was wird unser Alter ausfüllen?

Am Folgetag steht zunächst die Wanderung zum Königstuhl auf dem Programm. Hier kann ich manche Ausflüge meiner Kindheit erinnern und erspüren. Waldweg und Felder sehen so aus wie ganz früher. Schließlich habe ich hier mit dem alten Glas PKW Autofahren gelernt. Und auch den ersten Unfall erlebt. Am Königsstuhl selbst hat sich nichts verändert. Wir kehren in der Waldmühle ein, auch dieser Ort ist durch die Familiengeschichte belastet.

Abends ein Besuch beim Cousin und seiner Gattin. Einen schönen Blumenstrauß überreicht… Unser langes Zusammensein ist komplett harmonisch an diesem Abend nach so vielen Jahren gefühlter Dissonanz. Wenn auch Krankheit, Familienzwiste und ein weiterer aktueller Trauerfall nun gegenwärtig sind.

Natürlich haben wir auch das Römerlager in Waldgirmes besucht. Da war ich aber echt enttäuscht, wo ich mich doch so darauf gefreut hatte. Nur symbolisierte Fundamente, Schotter und Kies, dazu eine vergoldete Reiterstatue aus Gips (sagen wir mal so) sind zu sehen. Ansonsten etwas verwitterte Schilder, benachbart eine Art Schrottplatz. Das geplante Besucherzentrum zeigt sich bisher nur durch Betonfundamente. Den antiken vergoldeten Pferdekopf haben wir zum Glück im Original schon auf der Saalburg gesehen.

Bad Wildungen

Der dritte Ausflug bringt uns nach Bad Wildungen. Hier können wir tatsächlich ein paar Sommertage erleben. Alles hier beginnt natürlich wieder mit dem Besuch des Outlets Lieschensruh. Untergebracht im traditionellen Maritim am Kurpark – wie schon öfter – genießen wir die sommerlichen, warmen Abende in den Restaurants an der Brunnenallee.

Am nächsten Morgen führt unser Wanderweg auf den Homberg bei Bad Wildungen. Der Hinweg führt uns schweißtreibend hinauf. Dabei sehen wir diverse Schmetterlinge, der Russische Bär, ein auffällig schwarz-weiß-rot gefärbter Nachfalter hat es uns besonders angetan. Wir genießen die tolle Aussicht durch die Schneise an der Bismarckhütte. Gegenüber liegt der Bismarckturm. Ab jetzt geht es durch schönen Wald fast nur noch bergab bis zum Hotel.

Russischer Bär
Russischer Bär

Gegen Nachmittag sind wir eingeladen bei meinem Bruder und seiner Frau. Auch hier gibt es spannende Gespräche, Erlebnisse der eigenen Kindheit stehen im Vordergrund. Wie unterschiedlich doch die „Erziehung“ durch die eigenen Eltern erlebt wird! Ich war für mich selbst der Meinung, mit dem Thema abgeschlossen zu haben. Nihil nisi bene. Man kann das natürlich anders sehen. Das hat mich nochmal ins Nachdenken gebracht und könnte das Thema für einen weiteren Blogeintrag werden.

Der nächste Sommertag bringt uns eine schöne Wanderung um Reinhardshausen. In einem weiten Bogen erleben wir die alte vulkanisch geprägte Landschaft. Überlaufen ist der Wanderweg definitiv nicht, Ruhe und Einsamkeit prägen den Gesamteindruck wie auch tolle spätsommerliche Ausblicke.

Am Folgetag besuchen wir vor der Heimreise den Handwerkermarkt an der Wandelhalle im Kurpark. Ab 10:30 spielt das Kurorchester Swing-Klassiker in der Konzertmuschel. Eine Dreiviertelstunde hören wir zu. Und erinnern uns, dass wir in früheren Jahren jeweils die Tanzveranstaltung sonntags in der Wandelhalle besucht haben. Die ist leider wieder Corona zum Opfer gefallen.

Wir begeben uns durch den Kurpark zum Hotel zurück, checken aus und begeben uns auf den staureichen Heimweg. Alle sind wieder unterwegs vor dem anstehenden Ferienende in NRW. Als ob es Corona nicht gäbe!

Mittelhessen zusammen mit dem Sohn

Die nächste Reise führt meinen älteren Sohn und mich erneut zunächst nach Wetzlar. Der junge Mann will die alten Orte der Eltern, hier besonders die des Vaters sehen und verstehen. Unser Basislager nehmen wir diesmal im Hotel Wetzlarer Hof ein. Das ist ein etwas verwinkeltes, jedoch einigermaßen modernes Hotel oberhalb der Altstadt. Die Terrasse mit Blick auf die Altstadt und den Kalsmunt ist das eigentliche Highlight.

Zuerst erkunden wir mit einem ausgedehnten Spaziergang die schöne Altstadt in Richtung Lahn. Ein Straßenmusiker spielt Salsa auf der Gitarre und singt dazu, dazu performt ein Perkussionist. Tolle Musik, einfach so! Am Abend kehren wir im La Piazza auf dem Kornmarkt ein. Netterweise spielt im Tasch am Kornmarkt später eine Band Livemusik mit Oldies. Das gibt dem Abend ein sehr angenehmes Gepräge.

OK, Atzbach gehörte zwar zum Kreis Wetzlar, aber besonders oft bin ich in Wetzlar eigentlich nicht gewesen. Vielleicht mal zum Einkaufen, zur Zahnkorrektur, zu kirchlichen Veranstaltungen, meiner Kriegsdienstverweigerung, bei einer alten Tante vielleicht, beim Ferienjob im Glaslabor Leitz, beim Notar Oelkers. Die Eisdiele Porto Vecchio nahe der alten Lahnbrücke kenne ich noch, und die alte Pizzeria Tre Panoce in der Nähe des Eisenmarktes.

Am nächsten Tag fahren wir nach Atzbach, erkunden mit dem Auto und zu Fuß verschiedene Bereiche des Ortes. Die Kirchentür ist geöffnet, sodass wir einen kurzen Blick in das Innere werfen können. Die Hallenkirche aus dem Jahr 1760, mit den Bildern eines regionalen Künstlers von biblischen Szenen, sozusagen Comics der damaligen Zeit. Wir sehen die alte Frankfurter Orgel – leider hören wir nicht ihren hellen Klang – und das klassische Gestühl. Es riecht etwas muffig.

Blick in die Kirche in Atzbach

Nun gehen wir am Amthof vorbei, dem Hauptgebäude des früheren Amtes Atzbach, einer regionalen Verwaltungseinheit für 27 Gemeinden. Leider sind die Fenster mit Platten zugenagelt. Störche nisten hier derzeit nicht. In den Lahnwiesen sind sie aber zu sehen. Wir gehen am Kindergarten vorbei – es gibt ihn noch immer – und geradeaus durch Gärten zur Lahn. Sie scheint nicht zu fließen. Vermutlich kommt das durch den Aufstau in Dorlar. Hier biegen wir nach links ab. Über die Lahnstraße gelangen wir schließlich bis zur großen Dorflinde. Auf dem Weg dorthin führt eine Brücke über den offensichtlich versumpften Schwalbenbach.

Sackgass – Landschreibergasse 2

Auf dem Rückweg sehen wir die teils repräsentativen Hofreiten in der Lahnstraße, bald ist das restaurierte Backhaus in Sicht. Hier führt uns der Weg über die Kirchstraße an der Neugasse vorbei. Die Landschreibergasse 2 ist ein Hauptanziehungspunkt für uns. Sind doch meine Mutter und sogar mein Bruder und ich hier geboren. Das Wort Sackgass ist schon als Metapher zu verstehen, denn hier ging es für die Familie Agel nicht weiter. Auch für mich nicht!

Die Landschreiberei sieht ordentlich aus. Wir vermögen aber nicht auszumachen, ob das Gebäude bewohnt ist. Im Gebäude der Scheune können wir noch die frühere Amtsstube des Landschreibers vermuten. Darunter liegt ein Gewölbekeller, der „Dickwurzkeller“. Mit der „Brockmaschine“ wurden die eingelagerten Rüben für das Vieh gehäckselt.

Amtsstube der Landschreiberei

Der weitere Weg führt uns über den aussichtsreichen Friedhof zurück zur Bäckereifiliale, wo wir Proviant für unseren Ausflug erwerben. Wir starten bald zu einer Wanderung zum Königstuhl. Wir beide sind von dem früheren Eisenerzabbau in der Gemarkung fasziniert. Mühsam finden wir den versteckten Stolleneingang der Grube Morgenstern. Und das, obwohl nahe der ehemaligen Streiteiche eine große Infotafel des Geschichtsvereines steht.

Grube Morgenstern bei Lahnau

Noch spannender ist es, Relikte des Bergbaues am Nordhang des Königstuhles zu lokalisieren. Schließlich können wir mit unseren Apps eine Stelle früheren Tagebaues und mitten im Wald zwei derbe Betonquader finden, die wohl dem Verschluss von Schächten dienen. Es geht dann zurück, und wir folgen dem Weg zu Königstuhl, Kreuzschanze und Frauenkreuz und weiter durch das Tal des Atzbach zum Wanderparkplatz zurück. Erst später wird mir klar, dass es in Atzbch schon vor 2400 Jahren Erzverhüttung und Eisenverarbeitung gab! Der Schmied von Atzbach!

Eisenerz am Eingang der Grube Morgenstern

Abends ist Einkehr im neuen Tre Panoce. Pizza und Dessert Tartufo al Limoncello schmecken vorzüglich. Ein schöner Abend unter Platanen an der Barfüßerstraße!

Am nächsten Tag steht zunächst Gießen auf dem Programm. Wir beginnen mit dem (ehemaligen) Klinikgelände. Auffällig sind Leerstände vieler Gebäude auf dem großen Gelände. Am Steg befindet sich keine Psychiatrie mehr, alle Gebäude sind abgesperrt. Gleiches gilt für die alte Frauenklinik.

Labors unter dem Dach der Medizinischen Klinik

Die alte Medizinische Klinik wird der Beschriftung nach heute von der Psychosomatik genutzt. Von der Südseite des Gebäudes aus können wir mehrere Dachgauben sehen, die das Labor meiner Promotion beherbergt haben dürften. Ein altes Gebäude mit der Aufschrift Voit A gibt es immer noch. Hier war ich als Medizinalassistent tätig.

Das große Gelände wirkt fast komplett menschenleer und, obwohl es Samstagmorgen ist, etwas unwirklich. Natürlich, die Patientenversorgung ist heutzutage in zusammenhängenden Gebäuden in der Nähe der alten chirurgischen Klinik konzentriert. Dennoch wirkt der Rest irgendwie surreal, so völlig ohne Menschen.

Wir begeben uns nun in das gut besuchte Stadtzentrum um den Seltersweg. Anschließend fahren wir zum Schiffenberg, einer geschichtlich interessanten Klosteranlage. Hier genießen wir vor allem die Aussicht und nehmen unter großen Kastanien ein Stück Streuselkuchen ein. Echt hessisch! Ein Braupaar lässt sich gerade vor schönem Hintergrund ablichten, nachher scheint ein Empfang stattzufinden.

Einen Teil meiner Zivildienstzeit habe ich bei Lebenshilfe am Erdkauter Weg abgeleistet. Daher der Bezug zum Schiffenberg.

Klosteranlage Schiffenberg

Unverzichtbar ist natürlich auch ein Besuch am verschlossenen Tor der Lang GmbH & Co. KG. Es wirkt so, als ob die Uhr stehen geblieben sei. Die Ansicht der Gebäude ist unverändert, das Grundstück wirkt immer noch riesig. Beide haben wir hier viele Erinnerungen.

Sieht aus wie immer…

Das Geburtshaus meines Vaters in der Frankfurter Straße in Großrechtenbach wurde abgerissen. An seiner Stelle befindet sich heute ein Geschäftshaus.

Abends kehren wir im Wirt am Dom ein und treffen meine Schwester samt Ehemann. Wir halten bis nach 23 Uhr aus, ein lauer Sommerabend ist das, mit vielen Reiseberichten und angeregten Gesprächen.

Der nächste Tag bringt noch kurzentschlossen einen Besuch im Viseum, dem Optik-Teil des nahegelegenen Stadtmuseums. Sehr interessante optische und interaktive Versuche werden hier gezeigt, die nicht alle funktional sind. Daneben sind natürlich viele historische optische Geräte ausgestellt. Anschließend statten wir dem frei zugänglichen Bereich des beeindruckenden Leitz-Museums noch einen Besuch ab. Die Produktion ruht natürlich am Sonntag! Ziemlich viel Kult um ein einhundert Jahre altes und schon fast überholtes Produkt, wie ich finde.

Leica forever

Nun verdunkelt sich der Himmel, schwarze Wolken ziehen auf. Der anschließende Wolkenbruch verhindert beinahe unsere Einkehr im Alten Bootshaus an der Lahn. Leider müssen wir deswegen im Innenraum des Restaurants sitzen. Aber das Essen schmeckt, der Espresso mundet. Bei Sonnenschein machen wir anschließend noch einen kurzen Spaziergang an der Lahn entlang. Ohne große Probleme erreichen wir über den jahrzehntelang bekannten Weg die Heimat in Remscheid wieder.


Vier intensive Kurzreisen zu Orten der eigenen Familie haben wir in vier Wochen erlebt. Und das trotz Corona. Es gab viele spannende Gespräche. Es ist kaum zu glauben, dass man nach der langen Zeit der Kontakt-Einschränkungen noch soviel reden kann!

Wenn ich wichtige Dinge unterschlagen habe, dann bitte ich um Nachsicht oder Nachricht!

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. "HanseMärtche"

    Es gäbe viele Anknüpfungspunkte . . .
    So beschränke ich mich auf meine Beziehung zum „Haus Voit“. Hinter einer der Gauben lebte zur Zeit ihrer Rot-Kreuz-Schwesternschülerschaft Margret Neeb, spätere Emlein, mit der mich über das verwandtschaftliche Verhältnis hinaus eine gute Freundschaft verband. Einschneidend wurde für uns Kinder der letzte Choral („Wenn wir in höchsten Nöten sein“ – alle Strophen(!)) mit der Mutter am Sterbebett im Haus Voit – Erdgeschoss – „letztes“ Zimmer – rechts. Dies ist nun schon 57 Jahre her und der Student von 1964 empfindet den Schmerz anhaltend. Mein heutiger „Name“ stammt von Lisa N., der letzte stammte von Hans(i) Kubitschek.

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