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Familienwanderung zur Wipperaue

Vom Wenzelnberg zur Haasenmühle

Es ist ein sehr sonniger Tag im Herbst. Die Temperatur erreicht immer maximal 17 °C. Und heute soll die Wanderung stattfinden als Geburtstagsgeschenk. Also da stimmt alles! Die Gegend für unsere Wanderung kennen wir eigentlich nicht, wir sind deswegen gespannt. Es handelt sich um den Bereich Langenfeld, Solingen, Leichlingen, Wipperaue. Mir ist der Wipperkotten von der Wanderung im Mai bekannt, Obstweg bei Leichlingen und so weiter.

Wir treffen uns letztlich am Weg Heiderhöfchen auf dem Parkplatz vor dem städtischen Friedhof im Wald. Da ist genügend Platz.

Wir gehen den Kapeller Weg, biegen im Feld nach links ab, gehen unter der Eisenbahnstrecke durch. Direkt dahinter geht es nach rechts, und bei der nächsten Möglichkeit nach links entlang des Gravenberger Wegs. Wir überqueren die Hauptstraße in Richtung Müllerhof, vor der großen Pferdeweide biegen wir nach links ab. Direkt am Tor zum Müllerhof stehen wir erstmal dumm herum, da der Weg in Richtung Wupper gesperrt ist. Ach so, deswegen das Schild „Sperrung des Wanderweges“ auf dem Wege hierher.

Familienwanderung in der Wipperaue

Mit der Neugestaltung des geschichtsträchtigen Anwesens Müllerhofes hatte sich ein ehemals schlesischer Schreinermeister einen Jugendtraum erfüllen wollen. Die herrschaftliche riesige Villa davor ist eine Baustelle. Offensichtlich ist ein Projektentwickler mit der Umwidmung der Anlage beschäftigt. Sie könnte mal ein Luxushotel und ein Reiterdomizil beherbergen.

Mahlwerk und Getriebe

Wir gehen zurück zur Hauptstraße, biegen nach rechts ab. Zum Glück gibt es einen Fußweg neben der Straße. Erst an der Wipperauer Straße biegen wir rechts ab. Leider müssen wir nun auf der Hauptstraße gehen, die zum Glück nicht stark befahren ist. Im Bogen gelangen wir zur Wupper. Nun geht es ein Stück entlang der Straße und der Wupper bis zur Kreuzung an der neugebauten Brücke. Wir gehen aber nach links bis zur historischen Haasenmühle, heute Cafe und Bistro.

Froschkönig – Brunnen

Zwar im Schatten, aber dennoch angenehm können wir nun hier sitzen. Das Wasserrad ist nicht mehr da, ein dickes Metallrohr als Rest des Oberlaufes endet in der Luft. Wir werden sehr freundlich bedient. Das Essen ist frisch zubereitet, ehrlich und lecker, keine Fertigprodukte. Somit ist der Preis gerechtfertigt. Anschließend werden wir noch gebeten, den Innenraum zu besichtigen mit Mahlwerk und Brunnen. Sehr schön gestaltet ist das Ganze hier! Freundliche Mitarbeiter!

Es geht weiter die enge Hauptstraße bergauf, wo sich sofort die zahlreichen PKW mit einem Linienbus verknoten. Ein Hupkonzert hätte jetzt gerade noch gefehlt. Ich hätte besser vorher auf die Karte geschaut und den Weg zwischen den gegenüberliegenden Häusern gewählt. Bald können wir nach links abbiegen und dem linken Weg im Tal folgen, der irgendwann zu Birkendahl wird und dann durch ein Wohngebiet führt. Am Ende dieser biegen wir nach rechts auf die Wipperauer Straße ab und sofort wieder nach links auf die Hauptstraße, die Opladener Straße.

Nach Birkendahl

Bei Rupelrath biegen wir halbrechts ab, gehen an Häusern sehr unterschiedlichen Alters, am Friedhof und der alten Kirche vorbei. Hinter dem Tunnel unter der Bahnstrecke biegen wir rechts ab. Auf dem Sportplatz mit Kunstrasen findet gerade ein Turnier statt. Starke Männer, soweit das Auge reicht. Hier ist wirklich etwas los. Später sehen wir auf der anderen Seite des Parkplatzes eine Weide mit Damwild.

Damwild in Gravenberg

Wir gehen nun halblinks bergauf auf den Wenzelnberg, einen stattlichen Sandberg, eigentlich eine Düne. Wikipedia meint, hier hatte es mal ein urzeitliches Meer gegeben. Wir folgen den Wegen auf dem Wenzelnberg. Entlang einer Schlucht geht es weiter. Diese Wenzelnbergschlucht ist auch lokalgeschichtlich bedeutsam, da hier am 13.4.1945, also dem letzten Tag vor der amerikanischen Befreiung noch 71 Insassen des Zuchthauses Lüttringhausen von der Gestapo erschossen und in einer von den unglücklichen Häftlingen selbst ausgehobenen Grube verscharrt wurden.

Es läuft mir ein Schauer über den Rücken. Im Wald gibt es heute ein Mahnmal an diese armen Menschen. Ich muss an das KZ Kemna in Wuppertal denken. Es ist unglaublich, dass im Jahre 2021 die A-Partei ohne Abgrenzung zu Rechtsradikalen 10,3 % der Stimmen erzielt hat. Einfach schlimm!

Wir kraxeln einen Downhill-Pfad bergab und erreichen bald wieder unseren Ausgangspunkt.

Insgesamt war es eine eindrucksvoll vielfältige Tour in komplexem Gelände bei Langenfeld. Alle waren beeindruckt angesichts der schönen Natur.

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