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Wollsocken gegen kalte Füße

Heizscham

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Umweltbewusstes Heizen

Vor zwei Wochen war es so weit. Das Steuergerät meiner Gasheizung äußerte durch tierisch lautes Brummen seine definitive Missbilligung der Warmwasserbereitung mit Erdgas. Etwa Heizscham des Gerätes? Nur durch Hochdrehen der Zieltemperatur des Warmwasserspeichers auf über 65 °C war es noch zum Funktionieren zu bewegen. Also auch noch das: Der medizinische erhobene Zeigefinger, Legionellen und so weiter! Ist da etwa Lauterbach beteiligt? Was wird, wenn das Gerät seine Arbeit total einstellt?

Wo wir doch das Kaltduschen schon ausdiskutiert hatten. Ich habe lernen müssen, dass das nur eine Frage der Willensstärke sei. Auch würde sich dadurch eine Art Euphorie einstellen. Endorphine und so weiter. Aber leider ist das bei mir nicht so. Denn zumindest lauwarm sollte das Duschwasser bei mir schon sein. Ich halte eiskaltes Wasser, also kälter als 12 Grad, einfach nicht aus.

Aber immerhin habe ich in dieser Saison bisher die Heizung im ganzen Haus, 210 qm beheizbare Wohnfläche, noch nicht eingeschaltet. Heute ist der 9.10.2022. Die Außentemperatur lag heute früh bei 5 °C. Im Wohnzimmer wird mir 16 °C angezeigt, im Schlafzimmer 18 °C. Die Temperatur der Fußbodenheizung liegt bei 15 °C. Mit Verlaub, das ist beim ruhigen Herumsitzen beispielsweise vor dem TV oder beim Lesen eines Buches schon richtig kalt, arschkalt sozusagen. Mit Wohnkomfort hat das nichts zu tun.

Die kalte Luft im Haus erinnert mich an meine frühe Jugend, als noch eine Ofenheizung in jedem Raum üblich war. Diese wurden nur bei Bedarf angezündet. Nachts erloschen sie, damit sistierte auch die Wärmeabgabe. Heute ist es bisher üblich gewesen, ein komplettes Haus mit allen Räumen ständig auf angenehme Temperaturen zu bringen, sodass das Tragen eines T-Shirts ausreichte. Doch das ändert sich gerade.

Es gibt nun das schöne Wort „Heizscham“. Nach Flugscham jetzt auch noch das! Nach vegan kam ‚terran‘. Kommt vielleicht auch noch ‚therman‘? Also temperaturbewusstes Wohnen.

Mehrere unserer Politiker haben schon praktische Ratschläge gegeben, wie wir mit der drohenden Kälte zurechtkommen sollen. Herr Kretschmann hat Körperhygiene per Waschlappen empfohlen. Auch Herr Schäuble hat sich geäußert und zu generellem Verzicht aufgerufen. Natürlich ist Herr Habeck mit Tipps dabei, auch wenn er wegen der gescheiterten Gasumlage gerade etwas leiser geworden ist.

Bis heute habe ich in der aktuellen Heizsaison die Gastherme nur zur Warmwasserbereitung benutzt. Dafür benötigt sie wegen der Wärmeverluste etwa 5 kWh täglich, entsprechend 0,5 m3 Erdgas pro Tag.

Wohn- und Schlafzimmer werden bisher mit den effizienten Klimageräten von Daikin on demand beheizt. Zumindest in der Übergangszeit hat das bisher gut funktioniert. Von der Leistung her sind sie mehr als ausreichend dimensioniert. Nach der Aufheizphase ist das Geräuschlevel niedrig. Nachts sind sie im leisesten Modus fast unhörbar. Nach dem Vorliegen von Verbrauchsdaten werde ich erneut berichten.

Dennoch ist es im sonstigen Haus kühl. Das wird eine Umgewöhnungsphase erfordern. Kalte Hände und Füße. Back to the Future! Aber im Sinne der Klimakrise ist das allemal.

Komfort ist etwas anderes als eine Raumtemperatur von 18 °C.

Energiekosten und der gegenwärtige Krieg Russlands gegen die Ukraine bewegen mich, das zu tun, was aus Umweltgründen überfällig war.
Meine Antwort auf Heizscham.

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