Bildung – Beschäftigung – Einkommen und Geschlecht sind in der Autoritarismus-Studie 2024 wesentliche Faktoren, die mit unterschiedlichen rechtsextremen Einstellungen verbunden sind. Ich werde das durch mehrere Grafiken der Studie untermauern, die signifikante Unterschiede beschreiben. Faktoren mit fraglichem oder ungerichtetem Einfluss wie Alter oder West/Ost-Vergleich lasse ich weg. Die Sache ist ohnehin schon ziemlich komplex.
Oben die Ergebnisse der Analyse der Merkmale Bildung, Einkommen, Beschäftigung und Geschlecht in der Autoritarismus-Studie 2024. Ich möchte darauf hinweisen, dass es sich hier nur um Assoziationen handelt. Zur Kausalität sagen die Ergebnisse nicht so viel aus, sie legen die Verknüpfung aber nahe. Nach wissenschaftlichen Prinzipien müsste eine Interventionsstudie durchgeführt werden, die klären könnte, ob die Verbesserung der Bildungs- oder der Beschäftigungssituation das rechtsextreme Denken, insbesondere Nazi-Denken und Fremdenfeindlichkeit mindert.
- Wer Abitur hat, denkt weniger rechtsextrem.
- Bei geringem Einkommen besteht mehr rechtsextremes Denken.
- Arbeitslosigkeit ist stark von rechtsextremem Denken begleitet.
- Männer neigen eher zu rechtsextremem Denken.
- West/Ost-Unterschiede des rechtsextremen Denkens weisen bis auf die höhere Fremdenfeindlichkeit im Osten keine klare Richtung mehr auf.
Welche Interventionsmöglichkeiten zur Abwehr von Fremdenfeindlichkeit und rechtsextremem Gedankengut ergeben sich somit? Das wäre für mich die Frage. Bildungsferne Familien müssten gezielter gefördert werden. Niedriglohn-Arbeitsverhältnisse müssten die Ausnahme sein, und nicht fast die Regel wie in Thüringen oder Sachsen. Wohnraum dürfte nicht derart teuer sein, wie gegenwärtig beinahe überall. Lobby-Einflussnahme müsste öffentlich markiert werden, sodass Superreiche nicht so einfach ihre Interessen durchsetzen könnten.
Ich finde es unglaublich, wohin die Einflussnahme führt, nämlich dass die Benachteiligten in der Gesellschaft vielfach eine Partei wählen, die ihre Interessen gar nicht vertritt, nämlich bessere soziale Verhältnisse und mehr Gleichheit zu schaffen.